Stürmer Demhasaj bringt die FCS-Party in Schwung

Tobias Erlemann | 
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Ich war es: Shkelqim Demhasaj (links) erzielt vom Penaltypunkt aus den ersten Treffer im neuen Lipo-Park. Faruk Gül und Luca Tranquilli freuen sich darüber. Bild: Roger Albrecht

Das erste Spiel im neuen ­Lipo-Park bringt gleich einen Sieg. Mit 2:1 gewinnt der FC Schaffhausen das Derby gegen Winterthur.

In der 49. Minuten widersetzte sich Shkelqim Demhasaj gegen eine eiserne Fussballregel. Denn eigentlich soll der Gefoulte nicht den fälligen Penalty schiessen. Doch der FCS-Torjäger schnappte sich den Ball von Steven Lang – und setzte den Schuss perfekt in die Maschen. Das erste Tor im Lipo-Park, die grosse Feier nahm einen erfreulichen Verlauf. Und Demhasaj konnte nach dem 2:1-Sieg genüsslich lächeln. «Ich fühlte mich gut und wusste, dass ich den rein mache», sagte der FCS-Stürmer selbstbewusst. Doch Coach Murat Yakin offenbarte, dass sein Youngster eigentlich nicht Schütze Nummer 1 war, sondern Steven Lang oder André Luis Neitzke vorgesehen waren. «Aber das zeichnet eben auch einen guten Stürmer aus, dass er in so einer Situation Verantwortung übernimmt», schickt Yakin ein Lob an den «Party-Opener». Dabei war der 20-Jährige nicht wirklich stark in die Rückrunde gestartet. In Aarau und in Genf blieb der Goalgetter blass – der Elfmeter war die grosse Befreiung für den Angreifer selbst, aber auch für das ganze Team. Und für das ganze Stadion. Die 7727 Zuschauer wurden jetzt so richtig munter, die Stimmung im neuen «Palast» wurde immer beschwingter. Da spiele man fast wie von allein, sagte ein zufriedener Steven Lang. Der 29-Jährige traf diesmal zwar nicht doppelt wie in den beiden Spielen zuvor. Sein Tor in der 79. Minute war aber dennoch etwas Besonderes. «Mit dem Kopf treffe ich nicht so oft. Ich hoffe, da haben einige Leute auf der Tribüne genau hingeschaut», sagte Lang mit einem schelmischen Grinsen. Und dachte dabei an erster Stelle an Christian Stübi. Der Sportchef des FC St. Gallen war auch bei der Eröffnung live dabei und konnte sich davon überzeugen, dass sein Leihspieler in Schaffhausen sehr gut aufgehoben ist.

Weniger erfreut über das Spiel waren dagegen die Winterthurer. Eigentlich kam der Gast ganz gut in die Partie und hatte zu Beginn zwei kleinere Chancen. Doch irgendwie habe man dann den Faden verloren, ärgerte sich Trainer Umberto Romano nach dem Spiel. «Wir waren nicht zwingend genug in unseren Aktionen. Der Penalty war dann fast schon vorentscheidend», analysiert der Gästecoach das Spiel kurz und knapp. Und eben jener Elf­meter stiess Romano besonders sauer auf. «Der Ball fliegt 50 Meter durch die Luft, den darf Demhasaj nie bekommen.» Doch der FCS-Stürmer schaffte es eben doch. Und bekam den Penalty, nachdem FCW-Goalie David von Ballmoos den Angreifer zu ungestüm gefoult hatte.

Die Entscheidung folgte dann durch das Tor von Lang, vorbereitet durch einen präzisen Freistoss von Gian­luca Frontino, der innert kürzester Zeit von einem Muskelfaseriss wiedergenesen war und bei der Premiere als Joker mitmischen durfte. So wurde es nach dem 2:0 richtig euphorisch im weiten Rund, bei Standing Ovations wurden die FCS-Akteure gefeiert. Auch für Coach Murat Yakin ein besonderer Moment. «Wir haben uns sehr intensiv auf dieses Spiel vorbereitet und sind jetzt froh, dass wir das Stadion mit einem Erfolg einweihen konnten», war der 42-Jährige nach dem anstrengenden Spiel selbst ein wenig ermattet.

Wirklich spannend wurde es zwar nicht mehr, zu null spielen konnte der FCS aber doch nicht. Sekunden vor dem Schlusspfiff verwandelte FCW-Torjäger Silvio noch einen Penalty zum 2:1. Für den Brasilianer aber nur eine Randnotiz bei der grossen FCS-Party. «Wir waren ein sehr netter Gast und haben Geschenke verteilt», sagte Silvio mit einer ordentlichen Portion Sarkasmus. Der Sieg des FCS sei aber mehr als verdient, wollte er nicht lamentieren. «Ich wünsche den Schaffhausern noch eine schöne Feier, nächstes Mal sind wir nicht so freundlich», schickte der 32-Jährige schon mal eine Kampfansage raus für das nächste Derby.

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