Hockey-Sensation: Schweiz schickt Kanada nach Hause

Schaffhauser Nachrichten | 
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Was für ein Spiel, was für ein Grund zur Freude. Bild: Key

Wie bereits vor fünf Jahren steht die Schweizer Eishockey-Nati im WM-Final. Das Team von Trainer Patrick Fischer setzte sich gegen Kanada 3:2 durch und triff nun auf Titelverteidiger Schweden.

«Wir müssen noch einen drauflegen», so Timo Meier nach den ersten 20 Minuten. Das unterstreicht das Selbstverständnis dieses Schweizer Teams, sagte er dies doch nach einem starken ersten Abschnitt, in dem die SIHF-Auswahl nicht nur die besseren Möglichkeiten besass, sondern auch das einzige Tor schoss. Dafür verantwortlich zeichnete in der 19. Minute der Berner Stürmer Tristan Scherwey, der nach einem Querpass von Ramon Untersander mit viel Tempo ins gegnerische Drittel fuhr und von halblinks eiskalt sein zweites Tor an diesem Turnier erzielte. In der 12. Minute hatte Scherwey noch eine Topchance vergeben  - wie eine Minute zuvor schon Timo Meier. 

Im Mittelabschnitt unterstrichen die Schweizer ein erstes Mal, welche Fortschritte sie an dieser WM im Powerplay, zuvor oft ein Schwachpunkt, erzielt haben. Sie liessen den Puck während der zweiten Strafe gegen die Kanadier ausgezeichnet laufen, bewiesen viel Geduld und gingen 140 Sekunden nach dem Ausgleich der Nordamerikaner durch den frei vor dem Tor stehenden Gregory Hofmann  erneut in Führung (30.). Der Luganesi reüssierte zum vierten Mal an diesem Turnier und ist quasi ein Sinnbild für die markante Steigerung gegenüber den Winterspielen in Pyeongchang. In Südkorea war Hofmann noch zweimal überzählig gewesen, so auch im Achtelfinal gegen Deutschland (1:2 n.V.). 

Zehn Powerplay-Tore

Auch beim 3:1 in der 45. Minute trafen die Schweizer in Überzahl, womit sie nun insgesamt zehn Powerplay-Tore an dieser WM verzeichnen. Gaëtan Haas lenkte einen Schuss von Sven Andrighetto unhaltbar ab. Letzterer hatte schon beim 2:1 seinen Stock im Spiel gehabt und totalisiert nun sieben Assists und neun Skorerpunkte.  

Nach dem 2:1 bewiesen die Schweizer, wie stark sie auch in der Defensive sind. Zwar machten die Kanadier nun mächtig Druck, dank grossem Einsatz, nur einer Zweiminuten-Strafe und einem überragenden Leonardo Genoni liessen sie aber nur noch das 2:3 von Colton Parayko (58.) zu. Der Berner Keeper, bei der 1:5-Niederlage gegen die Kanadier zum Auftakt der Winterspiele beim Stand von 0:4 ausgewechselt und danach auch in den National-League-Playoffs nicht über alle Zweifel erhaben, präsentierte sich in der Form seiner besten Tage. Genoni strahlte eine enorme Ruhe aus und machte zahlreiche gute Chancen der Kanadier zu Nichte. In der 32. Minute beispielsweise rettete er mirakulös gegen Anthony Beauvillier. 

Eine Rechnung offen mit den Schweden

Genonis Leistung erinnerte an jene von Martin Gerber beim 2:0-Triumph gegen die Kanadier an den Winterspielen 2006 in Turin. War dieser Sieg damals eine Sensation, sind Erfolge der Schweizer gegen das Mutterland des Eishockeys mittlerweile keine Seltenheit mehr. So war das 3:2 der vierte Sieg in den letzten sieben Direktduellen an einem Grossanlass. 

Damit kommt es zur Neuauflage des Finals von 2013. Damals gewann Schweden vor heimischem Publikum nach einem 0:1-Rückstand mit 5:1. Seither gingen auch die nächsten fünf Pflichtspiele gegen die Skandinavier verloren. Die Schweden hinterliessen bisher einen bestechenden Eindruck und entschieden sämtliche neun Partien für sich. Dieser Schweizer Mannschaft ist jedoch alles zuzutrauen. (sda)

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