Schwer gestürzter Tom Lüthi mit Gehirnerschütterung

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18 Stunden nach seinem Sturz im Qualifying zum GP von Tschechien konnte Tom Lüthi das Spital in Brünn wieder verlassen.

Gleich zweimal stürzte Tom Lüthi am Samstag auf dem Circuit in Brünn. Nach dem zweiten Crash war der Berner Moto2-Fahrer gemäss seinem Manager Daniel Epp für «knapp eine Minute» bewusstlos. Als Lüthi noch auf der Bahre wieder zu sich gekommen war und sich in der mobilen Rennklinik an der Strecke befand, konnte er sich zunächst an gar nichts mehr erinnern, was er in den Tagen ­zuvor erlebt hatte.

Deshalb wurde der 125er-Weltmeister von 2005 umgehend zu weiteren Untersuchungen ins wenige Kilometer entfernte Spital nach Brünn geflogen. «Im Helikopter war Tom bereits nicht mehr so verwirrt wie zuvor und unterhielt sich während des Fluges sogar mit dem Piloten», erzählte Epp am Sonntagnachmittag. Schon spätabends am Samstag hatte Lüthis Manager erleichtert feststellen dürfen, dass «Tom zwar eine Gehirnerschütterung, aber zum Glück keine Blutungen» erlitten hatte und er «voll ansprechbar» gewesen sei.

Zwar musste Lüthi die Nacht zur Beobachtung im Spital verbringen. Doch weil sich bis Sonntagmorgen keine besonderen Vorkommnisse ergaben, wurde der 29-jährige Emmentaler wie erhofft entlassen. «Ich habe ihn um circa zehn Uhr abgeholt und ins Hotel gefahren. Er wollte verständlicherweise nicht an die Rennstrecke. Vielmehr braucht er jetzt möglichst viel Ruhe», so Epp.

Lüthi hatte auch Glück im Unglück, da er sich laut Epp «keine Brüche, sondern nur schwere Prellungen am linken Ellbogen und am Fuss sowie an der rechten Hüfte» zuzog.

Lüthi konnte natürlich wegen seiner Gehirnerschütterung nicht starten. Dominique Aegerter (17.), Robin Mulhauser (22.) und Jesko Raffin (24.) blieben im Moto2-Regenrennen in Brünn jedoch ohne Punkte. Der Sieg ging an Jonas Folger. Die Schweizer Moto2-Fahrer erlebten damit im Osten Tschechiens ein höchst enttäuschendes Rennwochenende. Erst zum zweiten Mal seit der Einführung der mittleren WM-Kategorie vor sechseinhalb Jahren war in den Punkterängen kein Schweizer auffindbar.

Sensation in der MotoGP-Klasse

Cal Crutchlow gewann in Tschechien erstmals ein MotoGP-Rennen. Der 30-Jährige von der Isle of Man, der für das italienische Honda-Privatteam von Lucio Cecchinello fährt, sorgte für den ersten Sieg in der Königsklasse eines Briten seit 35 Jahren. Der von Position zehn gestartete Crutchlow pflügte sich dank besserer Reifenwahl auf abtrocknender Strecke in Brünn an allen Stars vorbei zu seinem zehn- ten MotoGP-Podestplatz. Die Ziellinie überquerte er mit über sieben Sekunden Vorsprung auf den Italiener Valentino Rossi. Der Spanier Marc Marquez klassierte sich mit fast zehn Sekunden Rückstand als Dritter. Marquez’ Landsmann und MotoGP-Titelverteidiger Jorge Lorenzo konnte einmal mehr in dieser Saison im Regen nicht mithalten. Der Spanier verpasste als 17. mit einer Runde Rückstand die Punkteränge. In der WM-Wertung vergrösserte Marquez den Abstand auf seinen ersten Verfolger deutlich. Der Honda-Werkfahrer liegt nun mit 53 Punkten Vorsprung vor Rossi, der seinen Yamaha-Teamkollegen Lorenzo überholte.(sda)

Brünn. Grand Prix von Tschechien. MotoGP (22 Runden à 5,403 km/118,866 km): 1. Crutchlow (GBR), Honda, 47:44,290 (149,3 km/h). 2. Rossi (ITA), Yamaha, 7,298 Sekunden zurück. 3. Marquez (ESP), Honda, 9,587. Ferner: 17. Lorenzo (ESP), Yamaha, eine Runde zurück. - 20 gestartet, 17 klassiert. – WM-Stand (11/18): 1. Marquez 197. 2. Rossi 144. 3. Lorenzo 138 Ferner: 10. Crutchlow 66.

Moto2 (20 Runden/108,06 km): 1. Folger (GER), Kalex, 45:30,342 (142,4 km/h). 2. Rins (ESP), Kalex, 5,175. 3. Lowes (GBR), Kalex, 9,021. Ferner: 11. Zarco (FRA), Kalex, 36,754. 17. Aegerter (SUI), Kalex, 1:01,767. 22. Mulhauser (SUI), Kalex, 1:16,851. 24. Raffin (SUI), Kalex, 1:43,708. - Schnellste Runde: Folger (11.) in 2:14,528 (144,5 km/h). - 28 Fahrer gestartet, 25 klassiert. – WM-Stand (11/18): 1. Zarco 181. 2. Rins 162. 3. Lowes 137. 4. Folger 108. 5. Lüthi 106. Ferner. 9. Aegerter 71. 24. Raffin 10. 28. Mulhauser 4.

Moto3 (19 Runden/102,657 km): 1. McPhee (GBR), Peugeot, 45:36,087 (135,0 km/h). 2. Martin (ESP), Mahindra, 8,806. 3. Di Giannantonio (ITA), Honda, 9,777. – WM-Stand (11/18): 1. Binder 179. 2. Navarro (ESP), Honda, 118. 3. Bastianini (ITA), Honda, 94. – Nächstes Rennen: GP von Grossbritannien in Silverstone am 4. 9.

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