Über 660 Rheinauer wollen das bedingungslose Grundeinkommen

Schaffhauser Nachrichten | 
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Jetzt geht es ans Geld sammeln in Rheinau. Bild: zvg

650 Anmeldungen braucht es, damit das Projekt um das bedingungslose Grundeinkommen in Rheinau starten kann - heute waren es bereits über 660. Jetzt fehlen noch drei bis fünf Millionen Franken.

Die magische Zahl von 650 ist erreicht - und das fünf Tage vor Anmeldeschluss. Am Montagmorgen sind über 660 Anmeldungen eingegangen - all diese Personen wollen das Experiment vom bedingungslosen Grundeinkommen in Rheinau testen. Das macht fast die Hälfte der Gemeinde aus. 

Am 17. September will die Gemeinde Rheinau Bilanz über die bisher eingegangenen Anmeldungen ziehen. In den Tagen darauf werden die Formulare dann genau geprüft. Doppelanmeldungen und allfällige Jux-Anmeldungen werden aussortiert. Sind die 650 Anmeldungen tatsächlich beisammen, kann die Geldsammel-Aktion gestartet werden. Etwa drei bis fünf Millionen Franken müssten von Privaten und Stiftungen zusammenkommen.

Auch Kinder können angemeldeten werden

Am vergangenen Freitag wurde die Bevölkerung an einem gut besuchten Anlass über das Experiment informiert. Im Sekundentakt landeten danach die Anmeldeformulare in der Abstimmungsurne, die dafür beim Eingang der Mehrzweckhalle aufgestellt wurde.

Beim Versuch für ein bedingungsloses Grundeinkommen können alle mitmachen, die bereits in Rheinau leben. Von den bedingungslosen 2500 Franken profitieren aber nur jene finanziell, die weniger als diesen Betrag verdienen. Wer mehr Einkommen hat, muss das Grundeinkommen, das jeweils Anfang Monat aufs Konto kommt, zurückzahlen. Diese Teilnehmer würden zwar nicht finanziell, aber von den Erfahrungen im Dorf profitieren, sind die Verantwortlichen um Filmemacherin Rebecca Panian überzeugt. Lohnenswert könnte es hingegen für Familien werden, denn Kinder können auch dann angemeldet werden, wenn ihre Eltern mehr als 2500 Franken verdienen. Pro Kind soll es 625 Franken geben, wovon allerdings noch die Kinderzulage abgezogen würde.

Ein Wissenschaftsteam will das Projekt begleiten und die Veränderungen in der Gemeinde beobachten. Untersucht werden soll die Wirkung auf Familien, die Kaufkraft und das gesamte Dorfleben. (lex/sda)

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