Dreiste Litterer entsorgen nach Wanne und Möbeln nun eine Waschmaschine

Mark Gasser | 
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So lag die Waschmaschine im Feld in der Nähe des Primarschulhauses – ohne Seriennummer und Adressen. Bild: zvg

Bisher wurde mehrmals im Wald in Neunforn Mobiliar und Sperrmüll entsorgt. Nun geschah es an einer Strasse.

Es geschah wohl in der Nacht vom 2. auf den 3. August: Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr wurden in der Gemeinde Neunforn illegal grössere Mengen Abfall deponiert – diesmal waren die Litterer so dreist, dass sie den Abfall auf offener Strasse zwischen dem Primarschulhaus Rietacker und dem Weiler Wilen losgeworden sind. Eine Waschmaschine entsorgten sie im daneben stehenden Feld. Damit geht die Serie der illegalen Deponien der letzten Jahre weiter. Bisher wurde der Abfall und das Sperrgut aber stets in den Wäldern nördlich des Dorfes Oberneunforn entsorgt. Nun lag der Abfall auf und entlang der Wilemerstrasse verstreut.

Die Täter – sofern es dieselben sind – änderten nun offenbar ihre Taktik: Der letzte ähnliche Vorfall war im Mai in der Nähe des Barchetsees zwischen Gisenhard (Gemeinde Ossingen) und Neunforn in einem nahen Wald registriert worden. In unmittelbarer Nähe war bereits mehrmals zuvor 2017 Sperrmüll und Abfall entsorgt worden. Die Gemeinde sowie die Polizei, bei der mehrmals bereits Anzeige erstattet wurde, rätseln weiter ob der Motive der Täterschaft. «Man hatte bei einigen entsorgten Objekten bisweilen das Gefühl, es könnten alte Geräte von einem Umbau dabei gewesen sein – darunter auch ein altes Sofa», mutmasst Gemeindeschreiber Cornel Frischknecht. Auch Bauschutt sei schon darunter gewesen.

«Man hatte bisweilen das Gefühl, es könnten Geräte von einem Umbau dabei gewesen sein.»

Cornel Frischknecht, Gemeindeschreiber, Neunforn

«Die Täterschaft geht sorgfältig vor», schreibt die Gemeinde Neunforn auf ihrer Webseite. «Bisher konnten jeweils keine Adressetiketten, Seriennummern von Maschinen oder andere Hinweise auf die Täterschaft gefunden werden.» So blieben Anzeigen und Ermittlungen dazu erfolglos. «Bis jetzt waren die Ermittlungen leider immer erfolglos: Man hat zum Teil Geräte gefunden, einmal ein Sofa. Aber man hat weder Hinweise erhalten, noch anhand der entsorgten Geräte etwas zurück­verfolgen können», bestätigt Cornel Frischknecht. Wer sachdienliche Hinweise zur illegalen Abfalldeponie oder zur Täterschaft hat, wird gebeten, diese der Gemeindekanzlei Neunforn zu melden.

Badewanne, Möbel – was folgt noch?

Man erinnert sich: Vor Jahresfrist wurde von einer Badewanne und Möbeln berichtet, die im Neunforner Gehölz entsorgt wurden – und zwar mindestens dreimal. Schon Ende August 2017 sprach man von einer Serie. Bis dahin waren der Abfall und das Sperrgut aber stets in den Wäldern nördlich des Dorfes Oberneunforn entsorgt worden – wie auch im Mai 2018.

Die Menge an Sperrgut liess darauf schliessen, dass dieses mit einem Lieferwagen oder einem Kipper in den Wald geschafft worden war. Für den Erfolgsfall hatte der Gemeinderat eine Belohnung ausgesetzt.

Dafür, dass eine einheimische Täterschaft dahinter stecke, spreche, dass die früheren illegalen Entsorgungstouren immer etwas abseits der Hauptstrassen auf versteckten Waldwegen stattgefunden haben. «Man glaubte, es müsste jemand sein, der die Gegend etwas kennt», so Frischknecht. Aber das sei Spekulation – schliesslich könne auch ein Fremder die Waldstrassen per Zufall entdeckt haben. Die Waschmaschine, das Altholz und der Bauschutt mussten nun wieder von der Gemeinde weggebracht werden: «Der Gemeindearbeiter hat sie jeweils geholt und fachgerecht entsorgt», erklärt Frischknecht

Es sei schwierig bis unmöglich für die Gemeinde, gegen solche Übeltäter vorzugehen. «Gerade, wenn versteckt im Wald etwas entsorgt wird, müsste wohl per Zufall ein Forstarbeiter da sein. Und beim jüngsten Vorfall befindet sich nur das Schulhaus an der Strasse – auch wenn das Gelände offen ist», so Gemeindeschreiber Frischknecht. Trotzdem sei gerade diese Entsorgungstour dreist gewesen – der nächste Bauernhof liegt nur rund 100 Meter von der Stelle weg.

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