Ein Hotelzimmer für Störche hoch über dem Naturzentrum Thurauen

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Ein Lockstorch soll ein Storchenpaar auf das Nest aufmerksam machen und entsprechend anlocken. BILD ZVG

Auf dem Dach des Brückenturms im Naturzentrum Thurauen in Flaach ist gestern ein grosses Storchennetz aufgerichtet worden. Dieses wartet jetzt auf ein Storchenpaar.

von Roland Müller

Gestern Freitagvormittag ist auf dem Dach des Brückenturms im Naturzentrum Thurauen in Flaach ein grosses Storchennetz aufgerichtet worden. Wenn es nach dem Willen des Naturzentrums Thurauen geht, soll bereits in diesem Frühling ein Storchenpaar hoch über der Brücke eine neue Brutstelle finden. Das Zentrum hat den Auftrag für den Aufbau eines Stahlgerüstes für einen möglichen Nestbau gegeben. Hier findet der Storch genug Nahrung: Amphibien sind für den Fleischfresser eine Leibspeise.

«Ich kann mir gut vorstellen, dass ein Storchenpaar dieses neue Nest annehmen kann», führte Urs Zbinden von der Firma Pamag in Marthalen aus. Der Betrieb hat schon mehrere solche Nestvorgaben aus Stahl gebaut. Das runde Nest mit einem Durchmesser von 1,20 Meter verfügt über ein Dutzend Speichen. Damit sich die Störche aber möglichst rasch wohlfühlen, sind zusätzlich Weidenruten eingeflochten worden, die auch fürs spätere Nest Stabilität garantieren sollen. Mit einem Lastwagenkran wurde das radähnliche Nest langsam auf den 13 Meter hohen Brückenturm gehoben. Mit Urs Tappolet ist auch ein Holzbauingenieur dabei, um die Stabilität des bereits über 100 Kilogramm schweren Grundgerüsts zu berechnen.

Nest muss schwere Last aushalten

Auf dem Brückenturm haben in der Zwischenzeit die Zimmerleute des Buchener Holzbauunternehmens Bosshard das Dach bis auf die Grundbalken abgedeckt, um die Konstruktion zu montieren. Als Lockvogel wurde auch noch eine Attrappe eines Storches ins Nest gesetzt. «Wir rechnen mit einer weiteren rund 200 kg schweren, von den Störchen gebauten Nestkonstruktion, die auch Sturm, Schnee und ­Regen trotzen muss», fügt Zbinden an.

200

Kilogramm soll die weitere Belastung des Nests betragen, nachdem die Störche es fertig gebaut haben.

Erwartet wird im fertig hergerichteten und nun geöffneten Hotelzimmer gleich ein Paar, denn die Weissstörche mit ihren langen Beinen und ihrem roten Schnabel sind treue Partner und bleiben nach Möglichkeit immer beisammen. Somit müssen sich dann auch die Frösche in den Thurauen und den angrenzenden Gebieten vermehrt in Acht nehmen, denn der Storch ist ein Fleischfresser und schätzt diese Amphibien deshalb als besondere Delikatesse.

 

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