Kundelfingerhof ködert die Familien

Thomas Martens | 
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Kundelfingerhof-Geschäftsführer Martin Junker vor dem Hügel, auf dem der Streichelzoo geplant ist. Bilder: Thomas Martens

Während bislang vor allem Angler und sonstige Fischliebhaber am Kundelfingerhof ihren Spass hatten, rücken nun verstärkt Familien mit Kindern in den Fokus des Unternehmens. Für sie sollen ein neuer grosser Spielplatz und ein Streichelzoo mit Ziegen geschaffen werden.

Der Kundelfingerhof steht erneut vor Baumassnahmen. Nachdem der grosse neue Eventpavillon als Anbau des alten Gastronomiegebäudes Anfang Juni mit der Aufzeichnung der Finalsendung Landfrauenküche vom Schweizer Fernsehen und einer ersten Hochzeit in Betrieb genommen worden war, will das Unternehmen nun als Attraktion für jüngere Besucher einen neuen Spielplatz und einen Streichelzoo bauen. Das Baugesuch dazu lag bis Montag auf, Einsprachen gab es keine.

Die Treppe am Fischteich liegt trocken.

Wie dem Baubeschrieb zu entnehmen ist, stösst der kleine bestehende Spielplatz am Gartenrestaurant auf grosse Nachfrage. Diese sei gestiegen, seit es den Eventpavillon gibt. Vor allem Familien wünschten sich eine grössere Spielplatzanlage, heisst es. Diese soll nun direkt vor dem zu erhaltenden Ententeich entstehen. Die Fläche war früher Teil des Teichs, liegt aber nun bereits seit Längerem ungenutzt trocken. «Hier wollen wir verschiedene Spielgeräte zum Thema Wasser erstellen, zum Beispiel Wippen in Form von Booten oder Fischen», sagte der Geschäftsführer der Kundelfingerhof AG, Martin Junker, gestern auf Anfrage: «Ein Wasserspielplatz soll es aber nicht werden.»

Quellen sprudeln weiter

Da der Ententeich bereits verkleinert wurde, stellt sich die Frage nach der Wasserqualität des künstlichen Gewässers. Gemäss Baubeschrieb sei auch bei einer geringeren Restwassermenge gewährleistet, dass der Teich sauber bleibt. Erhalten bleiben sollen die alte Bollensteinmauer und die bestehenden Rundbecken als Absetzbecken zur Reinigung des Wassers. Apropos Wasser: Auch am Kundelfingerhof geht die anhaltende Trockenheit nicht spurlos vorbei, wie an einer trocken liegenden Treppe von einem Überlaufbecken, die sonst als Wasserfall dient, erkennbar ist. «Unsere Quellen bringen nach wie vor ausreichend Wasser, eine sogar ziemlich viel», so Junker. Für das Unternehmen habe die Fischzucht oberste Priorität: «Es besteht aber aktuell keine Gefahr, dass zu wenig Wasser kommen könnte.» Die daneben liegenden alten Fischzucht- und Hälterungsbecken sollen als Lehr- und Präsentationsteiche erhalten sowie familienfreundlich und kindgerecht genutzt werden. Sie bleiben offen und zugänglich für interessierte Besucher und unterliegen damit keiner fischereirechtlichen Hygienezone mehr. Hier sollen verschiedene Fisch- und Amphibienarten gehalten werden. Um den Besuchern Wissen über die Tiere zu vermitteln ist vorgesehen, Erklärtafeln aufzustellen.

Doch damit nicht genug. An einem schon bestehenden Hügel gegenüber des Event­pavillons ist ein Streichelzoo mit Zwerg­ziegen geplant, die ohnehin bereits auf dem weitläufigen Hofgelände leben. Der Hügel liegt ebenfalls brach und bietet sich für die Haltung von Ziegen an. Doch nicht alle Ziegen sind für einen Streichelzoo geeignet, weiss Junker: «Sie haben ihren eigenen Charakter. Manche sind eher scheu, andere hingegen sehr neugierig und gehen von selbst auf Menschen zu.» Diesen Umstand möchte man also nutzen und vor allem Kindern eine zusätzliche Attraktion und tierische Abwechslung bieten, «vor allem, weil die Fische manchmal ja gar nicht zu sehen sind», so Junker.

Der Hügel wird rundum eingezäunt. Zum Schutz der Tiere sollen die Besucher den Hügel nicht betreten können, sondern lediglich in eine Begegnungszone gelangen, wo die Ziegen gestreichelt und gefüttert werden können. Die Ziegen können also selbst entscheiden, ob sie zu den Besuchern kommen oder nicht. Im hinteren Bereich ist ein Unterstand als Rückzugsmöglichkeit geplant.

Noch keine Auslieferung

Nachdem im Juli in geräuchertem Fisch vom Kundelfingerhof Listerien nachgewiesen worden waren, ist die Produktion noch nicht wieder angelaufen. «Wir haben den betroffenen Bereich mit spezialisierten Firmen desinfizieren und dekontaminieren lassen», erklärt Geschäftsführer Martin Junker auf Anfrage. Zudem seien Anpassungen im Haustechnikbereich, konkret bei Sanitär und Lüftung, erfolgt. «Jetzt warten wir auf die Laborproben von der Reinigung, um zu dokumentieren, dass alles wieder hygienisch einwandfrei ist», so Junker. Nach wie vor sei die Listerienquelle unbekannt. Der Kanton Thurgau habe dem Unternehmen grünes Licht gegeben, Probechargen zu produzieren, die ebenfalls ins Labor kommen. «Das schaffen wir aber wahrscheinlich noch nicht diese Woche», sagt Junker und ergänzt: «Wenn diese Chargen in Ordnung sind, dann können wir erste Chargen an Kunden ausliefern, das wird aber wahrscheinlich erst in drei Wochen der Fall sein.» (tma)

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