Mit neuen Strukturen ins neue Schuljahr

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Auch für die Schulbehörde ist die Umstellung bedeutsam. Symbolbild: Melanie Duchene

Sie werden wohl am wenigsten davon spüren, die Schülerinnen und Schüler, die am kommenden Montag ins neue Schuljahr und mithin in den Schulalltag einsteigen. Und doch kommt auf die Schulen in Stein am Rhein eine grosse Veränderung zu. Nach der sehr deutlichen Abstimmung zur Änderung der Verfassung im Mai 2022 bekommen die Schulleitungen der Schulhäuser Schanz und Hopfengarten wesentlich mehr Kompetenzen im operativen Bereich. Oder, wie es das Schulbehördemitglied Hansueli Birchmeier ausdrückt: «Die Schulleitungen handeln pädagogisch, sozial und organisatorisch in Eigenverantwortung.» Schulleitung mit Kompetenzen SLmK lautet die entsprechende Bezeichnung. Selbstverständlich sind auch bei den erweiterten Kompetenzen eine nicht unbeträchtliche Zahl gesetzlicher Vorschriften und Dekrete einzuhalten.

Rückzug aus operativem Geschäft

Auch für die Schulbehörde ist die Umstellung bedeutsam. Sie wird künftig das operative Geschäft nur noch mittels Controlling überwachen und sich auf die strategische Planung konzentrieren. «Die Schulleitungen sind uns Rechenschaft schuldig», betont Schulpräsident Hans Waldmann. Um das Controlling sicherzustellen, müssen jetzt noch die geeigneten Instrumente geschaffen werden. Wenn Schulleiterin und Schulleiter sich zur Konferenz treffen, ist etwa auch der Schulpräsident dabei. Er ist die Schnittstelle zur Schulbehörde. Sie kontrolliert beispielsweise, ob das Budget eingehalten wird. «Das heisst, dass wir ab und zu die laufende Rechnung einsehen müssen», so Birchmeier. Die ganze Umstellung von der bisherigen Schulleitung zur SLmK wird durch einen externen Experten begleitet, der über eine pädagogische und juristische Ausbildung verfügt. «Wir erfinden das Rad nicht neu», betonen Waldmann und Birchmeier. Vorerst sind, den neuen Kompetenzen entsprechend, die Leistungsaufträge zu formulieren. Bereits besteht auch ein Organisationsstatut, das das Zusammenspiel regelt. Künftig wird die Schulbehörde für die strategische Ausrichtung der Schulen zuständig sein. Die Entlastung der Schulbehörde vom operativen Geschäft – bisher war sie unter anderem für die Bewilligung von Anträgen der Eltern zuständig – erlaube es nun, sich übergeordneten Projekten zuzuwenden, so Waldmann.

Das werde einen Hosenlupf geben, meint Birchmeier dazu. Man rechnet mit zwei bis drei Jahren bis sich die neuen Strukturen eingespielt haben. Für diese Aufgabe braucht es indes noch zwei neue Mitglieder für die Schulbehörde. Sie besteht neu aus fünf Personen, die Schulreferentin Carla Rossi eingeschlossen. Sowohl Waldmann wie auch Birchmeier beurteilen die Arbeit in der Schulbehörde als attraktiv. Sie verlangt ein Engagement in Bildungsfragen und sie betrifft die nächste Generation. «Was muss ein Kind können, dass es später in der Welt besteht», ist gemäss Birchmeier eine der wichtigen Fragestellungen. Insofern ist die Arbeit auch befriedigend. Immerhin bestimmt die Schulbehörde in ihrer neuen Ausrichtung auch die Art des Schulmodells mit, kümmert sich um Schulraumplanung und Infrastruktur und sorgt dafür, dass die Schulen ihren Bildungsauftrag zeitgemäss erfüllen können. (u.j.)

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