Potentiell krebserregend: Belastetes Trinkwasser in Stein am Rhein

Schaffhauser Nachrichten | 
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Das Pestizid Chlorothalonil kann krebserregend und genverändernd wirken. Symbolbild: Pixabay

In mehreren Regionen in der Schweiz wurde ein Abbauprodukt des Fungizids Chlorothalonil im Trinkwasser festgestellt. Auch in Stein am Rhein wurden Höchstwerte gemessen.

Kurz ein Glas Wasser aus dem Wasserhahn auffüllen und trinken - darüber macht sich wohl selten einer Gedanken. Doch verschiedene Messungen in der Schweiz zeigen, dass der Wert des Fungizids Chlorothalonil - ein Pflanzenschutzmittel, das gegen Pilzbefall im Ackerbau verwendet wird, in manchen Regionen überschritten ist. Das Mittel kann möglicherweise krebserregend und genverändernd wirken. Davon ist auch Stein am Rhein betroffen, wie «SRF» schreibt. In einem Ortsteil der Gemeinde sei zu viel Chlorothalonil im Trinkwasser festgestellt worden.

Die Europäische Union hat dieses Jahr die Verwendung des Pestizids untersagt. Das Verbot tritt allerdings erst ab 2020 in Kraft. Auch in der Schweiz will das Bundesamt für Landwirtschaft die Bewilligung für Chlorothalonil widerrufen. Allerdings auch frühestens im Herbst. Bis dahin ist die Verwendung weiterhin erlaubt.

Mehrere Kantone betroffen

In Zürich, in der Waadt und an drei Orten in Bern wurde der Höchstwert überschritten. Im Kanton Aargau wiesen 10 Prozent der Messungen einen erhöhten Gehalt auf. Erste Massnahmen wurden bereits getroffen. So wird in Stein am Rhein das kontaminierte Wasser stark verdünnt. Dadurch soll der Chlorothalonil-Gehalt gesenkt werden. Auch Quellfassungen sollen saniert werden. So oder so: Trinken sollte man das Trinkwasser weiterhin ohne Bedenken.

Trotzdem: «Wir sind uns momentan unsicher, wie gefährlich dieser Stoff ist», wird Kurt Seiler, Schaffhauser Kantonschemiker von «SRF» zitiert und fordert den Bund auf zu handeln. (uek)

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