Der Einfluss des Zyklus auf die sportliche Leistung

Schaffhauser Nachrichten | 
Lesenswert
Noch keine Kommentare
Die weibliche Menstruation gilt in vielen Bereichen immer noch als Tabuthema. Oft ist dies auch im Sport der Fall. Bild: Pixabay

Mélanie Pauli, einstige Leistungssportlerin, beschäftigt sich mit der Frage, wie zyklusorientiertes Training die sportliche Leistung einer Frau beeinflussen kann. Einen Einblick in die Thematik und ihre Arbeit gab Pauli am Freitagabend bei einem Vortrag im Eurofit.

Von Katja Brütsch

Die weibliche Menstruation gilt in vielen Bereichen immer noch als Tabuthema. Oft ist dies auch im Sport der Fall. «Ich hätte niemals meinen Zyklus mit meiner sportlichen Leistung in Verbindung gebracht», sagt die einstige Leistungssportlerin Mélanie Pauli. Zyklusorientiertes beziehungsweise allgemein spezifisch auf die Frau ausgelegtes Training kann die Leistung massiv steigern.

Doch wie trainiert frau am besten? Pauli nennt drei wichtige Schritte: Zuerst muss die ganze Thematik enttabuisiert werden. Frauen und auch Männer sollten ungehemmt über den Zyklus ­reden können. Als Nächstes gilt es den eigenen Zyklus zu tracken und sich so selbst besser kennenzulernen. Erst dann kann man mit der effektiven Leistungsoptimierung beginnen. Dem fast ausschliesslich weiblichen Publikum erklärte Pauli am Freitagabend, das zyklusorientiertes Training nicht nur für Hochleistungssportlerinnen sinnvoll ist. Jede Frau kann und sollte ihr Training nach ihrem Zyklus ausrichten. Eine Optimierung kann insbesondere in den Bereichen des präventiven Krafttrainings, der Regeneration und der Ernährung erzielt werden.

Der Zyklus im Zentrum

In erster Linie gibt ein regelmässiger Zyklus der Frau die Rückmeldung, dass sie gesund ist. «Ein unregelmässiger ­Zyklus ist ein Indikator dafür, dass der Körper mit etwas anderem beschäftigt ist und nicht genügend Energie für den Zyklus hat», sagt Pauli. «Ein gesunder ­Zyklus besteht aus vier Phasen. Diese Phasen bilden den Grundstein des zyklusorientierten Trainings.»

«Um zyklusorientiert trainieren zu können, muss frau immer wissen, in welcher Phase sie sich gerade befindet», erklärt Pauli. Eine zentrale Rolle spielen hier die Hormone Östrogen und Progesteron, die je nach Phase in unterschiedlicher Konzentration auftreten. Sie beeinflussen zum Beispiel die Aufnahme von Nährstoffen und die Elastizität der Bänder.

Pauli betont das in jeder Zyklusphase trainiert werden kann. Die Sportlerin sollte aber wissen, in welcher Phase sie sich befindet, damit sie Ernährung, ­Regeneration und Schlaf entsprechend anpassen kann. «Eine Frau ist wegen ihres Zyklus nicht fragiler», ergänzt Pauli. Der Zyklus ist ein Teil des weiblichen Körpers, darum gilt es, ihn in das Training mit einzubeziehen.

Zum Abschluss ihres Vortrags fasst Pauli zusammen: «zyklusorientiertes Training ist ein Detail, aber Details ­machen den Unterschied.»

Ist dieser Artikel lesenswert?

Ja
Nein

Kommentare (0)

Neuen Kommentar schreiben

Diese Funktion steht nur Abonnenten und registrierten Benutzern zur Verfügung.

Registrieren