Drei junge Künstler ziehen Bilanz

Bei der Newcomer**innen-Ausstellung, die zum dritten Mal durch den Verein für sinnvolle Raumnutzung (VSR) inszeniert wurde, stehen die Werke junger Künstler aus der Region im Fokus. Am Samstag fand im Rahmen der aktuellen Ausstellung ein Künstlergespräch statt, das nebst den Werken, die noch bis zum 1. Oktober gesehen werden können, auch die Menschen, die sie erschufen, näher vorstellte. Moderiert wurde das Gespräch von Beat Wipf, Kunstschaffender aus Neuhausen und Mitglied der Fachjury, welche die Ausstellungsplätze an die Künstler im Rahmen der Ausstellungsreihe vergibt.

«Ich hatte Lust auf eine Ausstellung»

Bevor die drei jungen Künstler ihre Arbeiten in der Kammgarn West präsentieren durften, mussten sie sich um die Plätze bewerben. Die Motivation dazu war bei allen drei sehr unterschiedlich. Anastasia Bürgler aus Neuhausen macht momentan ein Praktikum als Redaktorin bei Radio Rasa in Schaffhausen. Mit ihrem Schaffen zeigt sie Momente in Installationen oder Fotografien, die zum Nachdenken anregen. Für ihre Inszenierungen wählt sie gerne groteske Situationen, wie die Installation in der Newcomer**innen-Ausstellung zeigt.

«Es ist schon speziell, wenn der eigene Name auf einem Plakat steht.»

Maxime Corbach, Newcomer Künstler

Ein Grabstein mit kyrillischer Inschrift und ein Sarg, der nur halb beerdigt ist, sollen zum Denken anregen. «Ich war an der Berufsmatura und hatte Lust dazu, meine Installation auszustellen, damit meine Idee gesehen wird», sagte sie im Künstlergespräch dazu. Zur Vorbereitung habe sie Modelle zu ihrer Idee gefertigt, um herauszufinden, wie sie die Installation umsetzen könnte, damit sie die höchste Wirkung auf die Besucher habe. «Der Blick der Ausstellungsbesucher auf meine Installation war sehr verschieden und die Gespräche die dazu stattfanden sehr interessant», zog sie eine Woche vor der Finissage eine Bilanz. Pläne für weitere Ausstellungen habe sie nicht, sagte sie und zeigte sich offen für das, was nach dieser ersten Ausstellung kommen wird.

«Am Anfang fehlte mir der Mut»

Der 23-jährige Giordano De Grandis lebt und arbeitet in Schaffhausen und zeigte an der Newcomer**innen-Ausstellung Bilder, die das Potenzial verschiedener Orte in der Stadt Schaffhausen aus Sicht eines Skaters aufzeigen. Ihm fehlte anfangs der Mut, sich für die Ausstellung zu bewerben, gestand er am Gespräch. «Als Industriedesign-Student konnte ich mich nicht entscheiden, ob das was ich mache, auch wirklich Kunst ist», erklärte er. Schliesslich sei er zu der Überzeugung gelangt, dass alles Kunst sein könne. Er nimmt eine gute erste Erfahrung aus der Zeit der Ausstellung mit. «Wenn Zeit und Musse vorhanden sind, wieso nicht wieder einmal ausstellen», lässt er seine weiteren Pläne als Künstler offen.

Der eigene Name auf dem Plakat

«Es ist schon sehr speziell, wenn der eigene Name auf einem Plakat steht», sagte Maxime Corbach zu seiner ersten Ausstellung. Er wollte sich bereits für die ersten beiden Ausstellungen bewerben, musste dies aber aus zeitlichen Gründen verschieben. Der 21-jährige Architekturstudent schätzte die Unterstützung durch die Kuratoren und den gegebnen Freiraum zur Vorbereitung auf die Ausstellung. «Die Arbeit war sehr angenehm», lobte er Tanja Griadunova und Patrick Werner. Wenn es zeitlich mit dem Studium zu vereinbaren wäre, würde Maxime Corbach wieder ausstellen. Seine Gemälde sind geprägt von Vielfalt, sowohl im Bereich der gewählten Werkzeuge, wie Pinsel, Kugelschreiber, Farbstift oder Spraydose, wie auch in der Präsentation der porträtierten Sujets.