«Der Regierungsrat ist nicht ganz oben auf meiner Liste»

Dario Muffler | 
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Simon Stocker ist noch bis 2020 Sozial- und Sicherheitsreferent der Stadt Schaffhausen. Bild: zvg

Überraschung im Stadtrat: Der Sozial- und Sicherheitsreferent der Stadt Schaffhausen, Simon Stocker, will bei der nächsten Wahl nicht mehr antreten.

Schon seine Wahl im August 2012 wurde als Überraschung bezeichnet. Nun kommt auch Simon Stockers gestrige Ankündigung unerwartet: Der Sozial- und Sicherheitsreferent der Stadt Schaffhausen tritt im August 2020 nicht mehr zu den Stadtratswahlen an. «Nach sieben Jahren mit politischen Ämtern in der Stadt möchte ich anderswo Fuss fassen», sagt Stocker.

 

2020 - mein letztes Jahr als Stadtrat 2020 wird mein letztes Jahr als Stadtrat. Für die Wahlen im August 2020 stehe...

Gepostet von Simon Stocker am Dienstag, 22. Oktober 2019

Wohin es ihn nach ­seinem Amt ziehe, könne er noch nicht sagen. «Ich schaue nun einmal, ob sich etwas ergibt oder ob eine interessante Stelle ausgeschrieben ist.» Er habe schon immer das Vertrauen gehabt, dass zum richtigen Zeitpunkt etwas Passendes komme. Mit noch nicht einmal 40 Jahren sei eine Neuausrichtung auch noch gut machbar. «Ich war nun fast 20 Jahre in verschiedenen Funktionen gesellschaftlich, kulturell und politisch in Schaffhausen aktiv.»

Kein politisches Amt im Auge

Nachdem Links-Grün am Montag angekündigt hat, 2020 einen FDP-Regierungssitz anzugreifen, stellt sich die Frage, ob Stocker nun ­Regierungsrat werden will. Diese Frage verneint er aktuell. «Ein politisches Amt bleibt zwar eine Perspektive», so der Politiker der ­Alternativen Liste (AL) Schaffhausen. «Aber jetzt steht es nicht oben auf der Prioritätenliste.» Er wisse auch gar nicht, ob ein Sitz in der Kantonsregierung das Richtige für ihn sei. «So ein Job, in dem man 150 Prozent eingespannt ist, ist für mich gar nicht so erstrebenswert. Ich will irgendwann auch eine Familie gründen.»

Seinen Entscheid, nicht für eine weitere ­Legislatur im Stadtrat zu kandidieren, habe er zudem bereits vor den eidgenössischen Wahlen gefällt. «Im Kopf hat es während der letzten Monate gerattert, und entschieden habe ich mich in den Herbstferien.» Welches Amt ihn denn noch interessieren würde? «Ich glaube, der Ständerat ist das schönste politische Amt, das man haben kann», antwortet Stocker.

Simon Stocker wurde 2012 als erster Vertreter der AL in den Stadtrat gewählt. 2016 erzielte er bei seiner Wiederwahl das zweitbeste Resultat. Vor seiner Zeit als Exekutivpolitiker sass er von 2007 bis 2012 im Grossen Stadtrat. 2008 bis 2013 war er zudem Stadtschulrat.

Stadtrat Simon Stocker spricht bei Radio Munot über seinen Rücktritt und seine Zukunftsplanung:

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