Porto gestrichen: Mehr Schaffhauser stimmen brieflich ab

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Die Schaffhauser Wahlcouverts brauchen neu keine Briefmarke mehr.

Politisches Desinteresse kostet in Schaffhausen sechs Franken. Neu ist beim Abstimmen und Wählen per Brief kein Porto mehr fällig - über 30 Prozent haben ihr Wahlcouvert bereits abgeschickt.

Noch wird kumuliert, panaschiert, gestrichen und ergänzt - am kommenden Sonntag wird der Entscheid fallen, wer künftig im Schweizer Parlament in Bundesbern sitzen wird. Für die National- und Ständeratswahlen vom 20. Oktober sind bei der Stadt Schaffhausen bereits 32 Prozent der Wahlcouverts eingetroffen. Dieser Wert - 7300 von 22'400 Wahlberechtigen haben ihre Unterlagen bereits eingeschickt - sei vergleichsweise hoch, heisst es bei der Stadt auf Anfrage von «Top online». Dies liege daran, dass die Schaffhauser neu keine Briefmarke mehr auf ihr Wahlcouvert kleben müssen - die Zahl der brieflichen Wähler werde deswegen voraussichtlich höher ausfallen als bei den Parlamentswahlen von vor vier Jahren. 

Wer dennoch nicht wählt, muss eine Busse von sechs Franken bezahlen. Die Stimmpflicht sorgt dafür, dass der Kanton Schaffhausen jeweils eine der höchsten Stimmbeteiligungen der Schweiz hat. Jeder bis zum 65. Altersjahr ist dazu verpflichtet, an eidgenössischen, kantonalen und städtischen Wahlen teilzunehmen. Dieses System ist schweizweit einzigartig. Bis im vergangenen Jahr kostete das politische Nicht-Interesse noch drei Franken, davor kostete es 100 Jahre lang 1 Franken. Die Ursprünge der Regelung gehen bis ins 19. Jahrhundert zurück. (lex)

Bildmontage: der Schatten einer Hand wirft Abstimmungsunterlagen in eine Wahlurne mit Schaffhauser Wappen. Dahinter der Nationalratssaal der Schweiz

Am 20. Oktober sind Nationalratswahlen. Wir befragen die 27 Herausforderer von Thomas Hurter (SVP) und Martina Munz (SP) in lockerer alphabetischer Reihenfolge und portraitieren die vier Ständeratskandidaten. Die Übersicht über alle Kandidaten finden Sie hier.

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