«Auf keinen Fall würde ich eine solche Note annehmen»

Seit Mittwoch ist die neue Tausendernote im Umlauf. Doch was will man damit eigentlich bezahlen? In den Läden der Schaffhauser Altstadt könnte es schwierig werden, wie unsere Umfrage zeigt.
Bei den Grossen unproblematisch
Laut unserer Umfrage stellen Tausendernoten die Inhaber von kleinen Geschäften gleich reihenweise vor Herausforderungen. Bei den grossen Detailhändlern Migros und Coop macht man sich über solch grosse Noten deutlich weniger Sorgen. «Grundsätzlich ist das unproblematisch», heisst es beim Coop auf Anfrage. «Es kann jedoch sein, dass etwas zu wenig Wechselgeld in der Kasse ist. Dann wird der Kunde gefragt, ob er nicht noch kleinere Noten dabei hat». Noch weniger Einschränkungen sieht Andreas Bühler, Leiter Kommunikation Migros Ostschweiz. «Wir kennen da keine Einschränkungen. Wenn jemand mit einer Tausendernote bezahlen will, darf er dies gerne tun.» (daz)
von Kay Uehlinger und Mika Widmer
Seit gestern um 8 Uhr früh gibt die Nationalbank in Bern und Zürich die neuen Tausendernoten heraus. Die Banken und die Post werden die neue Note erst in den nächsten Tagen erhalten und ausgeben. Die Tausendernote ist die vierte und zweitletzte Note der neuen Serie, die in den Umlauf kommt. Aufgrund ihres hohen Wertes wird sie im Alltag kaum verwendet. Laut einer Studie der SNB haben in den vergangenen zwei Jahren nur gerade mal 40 Prozent aller Schweizerinnen und Schweizer überhaupt eine Tausendernote in der Hand gehalten. Doch was will man damit überhaupt zahlen, wenn man mal eine in der Hand hält? Wir haben in den verschiedenen Läden der Schaffhauser Altstadt nachgefragt. Wie unsere Umfrage zeigt, könnte es schwierig werden, die Note überhaupt loszuwerden.
Kommt am Kiosk selten vor
Bei Eva Tanner vom Kiosk Vordergasse ist es grundsätzlich eher schwierig, mit einer Tausendernote zu bezahlen. «Wenn am Ende des Tages mehr Bargeld in der Kasse vorhanden ist, dann nehme ich die Note manchmal an, aber grundsätzlich nicht», so Tanner. Es komme aber selten vor, dass jemand mit einer 1000er-Note in den Kiosk komme. Eine Ausnahme macht Eva Tanner dann aber doch: «Wenn jemand seine kkiosk-Kreditkarte aufladen will, dann nehmen wir selbstverständlich eine Tausendernote an. Für Kaugummis oder Getränke nicht.»
Fast schon unanständig
Wer mit Tausendernoten im Portemonnaie den Take-Away-Stand von Xaver Bolli besucht, verlässt ihn wieder mit hungrigem Magen. «Tausendernoten nehmen wir nie an», sagt Bolli. Im Notfall könne man auch mit der EC-Karte bezahlen. Mit einer Tausendernote zu bezahlen, findet Xaver Bolli fast schon unanständig. Für eine solch grosse Note fehle schlicht und einfach das Wechselgeld.
Fehlende Überprüfungsmöglichkeiten
«Das hat für mich mit Respekt zu tun. Man läuft nicht einfach mit einer Tausendernote in ein Kleingeschäft. Das ist unanständig», sagt Christof Stelz vom «Littl‘ shop of ethics». Auch ihm würde für eine Tausendernote das Wechselgeld fehlen. Ausserdem könne er in seinem Laden nicht einmal überprüfen, ob die Tausendernote wirklich echt ist. «In einem solchen Fall würde ich dem Kunden empfehlen, die Note auf der Bank zu tauschen», sagt Stelz.
Ein zu grosses Risiko
Nein, eine Tausendernote würde er auf keinen Fall annehmen, ist auch Vincenzo Caruso vom Coiffeur Röbi der Meinung. «Ich würde dem Kunden sagen, er soll das Geld auf der Bank wechseln». Auch wenn eine Dienstleistung 500 Franken kosten würde, wisse er nicht, ob es sich bei der Note um echtes Geld handelt. Wäre «der Tausender» eine Fälschung, mache er viel zu viel Verlust, wenn er ihn annehme.
Zu wenig Wechselgeld
Bei Daniel Tuor in der Taubenapotheke ist es grundsätzlich möglich mit einer Tausendernote zu bezahlen. «Am Morgen ist es aber gut möglich, dass zu wenig Wechselgeld in der Kasse ist, dann empfehlen wir dem Kunden, zur Bank zu gehen oder mit der EC Karte zu bezahlen», sagt der Apotheker.