Weihnachtskrippe aus archäologischen Funden

Schaffhauser Nachrichten | 
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Die etwas andere Krippe - ausgestellt im Foyer des Museums zu Allerheiligen. Bild: zvg

Als Einstimmung auf Weihnachten entstand im Museum zu Allerheiligen etwas Besonderes: Archäologische Funde von Tonfiguren wurden zu einer Krippe zusammengestellt.

Im archäologischen Fundmaterial des Kantons Schaffhausen findet sich eine beachtliche Anzahl von Tonfiguren. Sie sind auf verschiedenen Ausgrabungen in den letzten 30 Jahren zum Vorschein gekommen. Eine Auswahl davon hat die Kantonsarchäologie im Museum zu Allerheiligen in einer Krippe zusammengeführt. Anlass war der diesjährige Fund von drei Tonfiguren aus den Grabungen im Fischerzunftareal.

Die althergebrachte Darstellung der Geburt Jesu mit der Heiligen Familie, den drei Weisen aus dem Morgenland, Hirten, Schafen und einem Verkündigungsengel wurde strikt eingehalten. Die hierfür verwendeten Figuren und Requisiten haben ganz unterschiedliche Hintergründe und entstammen dem 13. bis 16. Jahrhundert.

Jesus, Maria und die Engelsfiguren stehen im Zusammenhang des religiösen Brauchtums im Mittelalter. Derartige Figuren befanden sich in privaten Haushalten. Andere, wie die schwebenden Engelsfiguren aus dem Kreuzgarten des Klosters Allerheiligen, gehörten ins kirchliche Umfeld. Neben Jesus in der Futterkrippe - einem grün glasierten Öllämpchen - steht als Josef eine Figur mit einem Dudelsack. Sie kam in Stein am Rhein bei Grabungen im Bürgerasyl zum Vorschein. Die Weisen aus dem Morgenland sind durch drei Ritterfiguren dargestellt. Zwei davon stammen aus der Fischerzunftgrabung in Schaffhausen. Sie dienten im Mittelalter adligen Knaben als Spielzeug und waren gleichzeitig didaktisches Unterrichtsmaterial, mit dem Turniere nachgestellt werden konnten. Der Stall ist aus alten Backsteinen und Ziegeln gebaut und die Häuser von Bethlehem im Hintergrund sind Ofenkacheln. Über dem Stall schwebt als Stern die Scherbe eines mittelalterlichen Kochtopfes mit einem eingeprägten Kreuz. (uek)

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