Was bedeuten eigentlich diese Symbole?

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Was bedeuten eigentlich diese Symbole auf den Verpackungen. Wir haben das Verkaufspersonal in drei Schaffhauser Grossverteiler getestet. Bild: uek

Viele wissen nicht, was gewisse Symbole auf der Rückseite einer Verpackung darstellen. Können Verkäufer im Detailhandel weiterhelfen? Wir haben den Test gemacht.

von Kay Uehlinger und Daniel Zinser

Tagtäglich kaufen wir Dutzende Lebensmittel und Hygiene-Produkte. Die Verpackungen studieren wir dabei nur selten. Uns entgehen zum Teil wichtige Informationen. Diese sind nämlich mit diversen Symbolen auf der Verpackung abgedruckt. Doch was bedeuten diese Symbole überhaupt?

Auch nach einigem Überlegen konnten wir verschiedenste Symbole nicht entschlüsseln. Nach einer Google-Recherche kam mehr Licht ins Dunkel. Was uns aber erst richtig neugierig machte. Wie gut wissen eigentlich die Angestellten bei den Detailhändlern Bescheid? Wir haben bei drei Grossverteilern den Test gemacht.

Bevor wir uns auf den Weg machten, kontaktierten wir die Medienstellen von Coop, Migros und Manor und stellten Fragen. In allen drei Fällen wurden wir gebeten unsere Anfrage per Mail zu senden. 

Volltreffer beim ersten Versuch 

Anstatt untätig auf die Antworten zu warten, nehmen wir den Weg zum ersten Laden unter die Füsse. In der Haushaltsabteilung des ersten Grossverteilers entdecken wir auf einem Massbecher das erste unserer Symbole - ein Dreieck aus Pfeilen mit der Inschrift «SAN» (siehe links). Die Unwissenden spielend wenden wir uns an den jungen Verkäufer hinter der Kasse. Von unserer Anfrage zwar etwas überrascht, erklärt er uns jedoch die korrekte Bedeutung des Zeichens, rät uns aber dennoch zur Sicherheit nochmals im Internet nachzuschauen. Beflügelt wechseln wir in die Lebensmittelabteilung des gleichen Grossverteilers. Hier erfolgt bereits die erste Ernüchterung. Das gewählte Symbol: Ein sich auf jeder zweiten Lebensmittelverpackung zu findender Buchstaben «e» (siehe links). Mit einer Mayonnaise bewaffnet steuern wir auf eine Regal auffüllende Angestellte zu. Leider kann sie uns nicht weiterhelfen. «Keine Ahnung, das kann ich Ihnen nicht sagen», ist ihre einzige Antwort auf die Frage nach dem Symbol. Den nächsten Versuch wagen wir in der Spielwarenabteilung. Hier haben wie mehr Glück. Das sich auf einer Lego-Verpackung befindende Zeichen - die Buchstabenfolge «CE» (siehe links) - wird von der befragten Verkäuferin korrekt und stilsicher erklärt. Um ein abschliessendes Fazit des ersten Grossverteilers zu ziehen, nehmen wir die Rolltreppe zum Kundendienst und fragen nochmals nach den ersten beiden Symbolen. Leider bleibt eine befriedigende Antwort aus. Die Angestellte am Schalter verweist uns aber auf die einzelnen Abteilungen, deren Mitarbeiter jeweils eine Produktschulung absolvieren würden.

Nah dran - aber falsch vermutet

Das gleiche Spiel ein paar Strassen weiter. In der Textilabteilung sticht uns ein Kaschmir-Pullover ins Auge. Auf dem Etikett finden wir zwischen vielen weiteren ein ganz besonderes Symbol. Ein Dreieck mit einem Kreuz darüber (siehe links). Wieder folgt der Gang zu einer Angestellten. Aufgeschreckt durch unsere durchaus ungewöhnliche Frage versucht sie uns zu helfen, muss nach einer höflichen Entschuldigung jedoch eine Kollegin herbeiziehen. Diese vermutet, dass das Symbol ein Verbot von chemischer Reinigung darstelle. Leider ist auch diese Antwort nicht richtig. Einen Stock höher finden wir auf einer Flasche Raumduft das nächste Symbol. Ein rundes Zeichen mit zwei sich folgenden Pfeilen darin (siehe links). An der Kasse angelangt, stellen wir wieder unsere Frage zum Symbol. Die Angestellte vermutet, dass es sich um ein recyclebares Produkt handelt. Beachtet man das Symbol, ist ihre Erklärung nicht ganz abwegig, aber dennoch falsch.

Auch das Kassenpersonal kann nicht weiterhelfen

Nun folgt der Besuch beim letzten Grossverteiler. Auf einer Rolle Abfallsäcke entdecken wir unser erstes Symbol wieder. Dieses Mal haben wir bei unserer Suche nach einer Auskunft aber weniger Glück. Eine Kollegin, die die richtige Antwort möglicherweise gewusst hätte, befände sich gerade in der Mittagspause, so die Antwort. Für den abschliessenden Versuch wechseln wir wieder in die Lebensmittelabteilung. Beim Kauf eines Butterbretzels, auf dessen Verpackung wieder das «e»-Symbol abgedruckt ist, fragen wir den Kassierer nach der Bedeutung. Nach kurzem Überlegen muss aber auch er passen: «Das weiss ich auch nicht».

Achten Sie beim Einkauf auf die Symbole auf der Verpackung

Auswahlmöglichkeiten

Mit durchzogenem Fazit machen wir uns auf den Rückweg in die Redaktion. Nur gerade zwei der sieben befragten Angestellten konnten uns weiterhelfen. Zugegebenermassen haben wir natürlich bewusst die weniger bekannten Symbole ausgewählt.

Produktschulungen finden statt 

Zurück am Schreibtisch warten wir auf die Antworten der Grossverteiler. Diese lassen nicht lange auf sich warten. Am Telefon erklärt uns Tristan Cerf von der Migros, dass Produktschulungen mit Mitarbeiter durchgeführt werden. Meistens würden aber nur spezielle Fachkräfte, wie Angestellte aus dem Elektronik-Bereich, geschult. Zudem könne es vorkommen, dass Angestellte für einen Zeitraum in einer anderen Abteilung eingeteilt würden und diese seien dann nicht entsprechend geschult. Per E-Mail folgt kurze Zeit später eine ähnliche Antwort von Manor. Alle Angestellten im Food-Bereich müssten sich einer Qualitäts- und Hygiene-Schulung unterziehen, erklärt uns Andreas Richter von der Medienstelle. Im Non-Food-Bereich würden Schulungen nach Bedarf durchgeführt. Allgemeines Wissen über Produktsymbole werde den Angestellten direkt vom Abteilungsleiter weitergegeben. Andrea Bergmann von der Medienstelle Coop verriet uns, dass bei ihnen lediglich Schulungen zu den Mehrwert-Labels stattfinden würden - solche wie Naturaplan, Oecoplan und Naturaline.

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