Diese Shisha kommt mit der Drohne

Ralph Denzel | 
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Mit Drohne und Elektroroller unterwegs. Bild: FB/Ohana Schaffhausen

Wie kann man Kunden schneller erreichen und an sich binden? Amazon und andere grosse Unternehmen nutzen dafür Drohnen. Ebenso wie eine Schaffhauser Shisha-Bar.

Es gibt unzählige Dinge, die man sich heute liefern lassen kann. Grosse Anbieter wie Amazon bieten den Kunden fast alles, was man sich gerade wünscht. Vom zehn Meter grossen Dinosaurier bis hin zu einem Sackmesser mit ungefähr 50 verschiedenen Funktionen. Allerdings findet man eines nicht auf dieser Seite: Eine rauchfertige Shisha.

Eine Marktlücke auch in der Schweiz - die jetzt geschlossen wurde. 

Tabak per Drohne?

Das Restaurant Ohana bietet nämlich jetzt die sogenannte «Shisha to go» an. Dabei werden Rauchfreunde direkt mit einer anfeuerbereiten Shisha beliefert. Auf den sozialen Medien kündigt das Ohana an, «mit Drohne und Elektroscooter» zu liefern. Die Shisha kann zwar am Fluggerät befestigt werden (siehe Foto) - ausgeliefert wird sie damit aber nicht. Denn: «Für das Drohnenfliegen gelten sehr strenge Regeln, an die wir uns halten müssen», sagt Geschäftsführer Durim Pajaziti.

Und auch weite Strecken könnten mit dem Fluggerät nicht zurückgelegt werden. Laut Bundesamt für Zivilluftfahrt BAZL dürfen Drohnen nämlich nur bedient werden, wenn man sie die gesamte Zeit im Blick hat. Die Kontrolle mit Feldstechern oder Ferngläsern ist dabei nicht zulässig. Daher will Pajaziti die Drohne eher nutzen, um Fotos von den Kunden zu machen, sofern diese das wünschen. «Unsere Kamera hat eine 4K-Auflösung – und aus der Luft wirken Bilder gleich nochmal anders», so der Geschäftsführer.

Geliefert wird daher hauptsächlich mit dem Elektroroller. Wie kam Pajaziti auf so eine Idee? «Eine gute Shisha ist nicht gerade billig», erklärt er. So kann eine bis zu 400 Franken aufwärts kosten. «Da haben viele Leute eher Hemmungen, diese mitzunehmen.» Durch einen speziellen Aufbau am Scooter sei es für das Ohana möglich, die Shishas sicher zu transportieren.

Privatsphäre muss beachtet werden

Das Ohana wirbt damit, die Shishas ans Lindli und in die Flurlinger Badi zu liefern - gerade bei den Jungen beliebte Sommer-Hotspots. Wenn da verschiedenste Menschen in Badeklamotten auf einem Haufen sitzen, wie sieht es da mit Aufnahmen aus der Luft aus? «Das kommt nicht in Frage», sagt Durim Pajaziti. «Wir dürfen mit einer Drohne ohnehin nicht über Menschenmengen fliegen beziehungsweise nur, wenn wir eine Genehmigung haben. Ausserdem würden wir hier massiv die Privatsphäre von anderen verletzen.»

Das Projekt «Shisha to go» ist laut Pajaziti, seit knapp zwei Jahren begeisterter Drohnenpilot, noch in der Testphase. «Wir haben uns erst vor wenigen Tagen dazu entschlossen, das auszuprobieren.» Durch das schlechte Wetter seien bisher noch keine Bestellungen eingegangen. «Im Sommer wird das sicher mehr.»

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