Rhybadi übertrifft Erwartungen deutlich

Saskia Baumgartner | 
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Die Saison lief gut für die Rhybadi. Bild: Selwyn Hoffmann

Viel mehr Saisonabos wurden im ersten Jahr mit neuem Pächterteam in der Rhybadi verkauft. Auch im Winter soll die Badi genutzt werden: für einen Markt und den Testbetrieb einer Sauna.

Der Schaffhauser Stadtrat ist nach der ersten Rhybadi-Saison mit neuem Pächterteam zufrieden. «Insgesamt machen sie es sehr gut», sagt Raphaël Rohner. Das werde auch durch Zahlen belegt. Vor allem die Saisonabos hätten im Vergleich zum Vorjahr stark zugenommen, so der Stadtrat.

«Interessant ist, dass es bei den Familien einen markanten Zuwachs gab und trotzdem auch bei den Senioren.»

Daniel  Preisig, Stadtrat

2017 wurden 913 Abos verkauft – fast doppelt so viele wie im Vorjahr. 558 davon waren Erwachsenen-Abos, in den fünf Jahren davor waren es durchschnittlich 296 gewesen (+ 88 Prozent). Die Abos bei den AHV-Bezügern stiegen im Vergleich zu den Vorjahren um 12 Prozent auf 210, und bei den Kindern betrug die Zunahme gar 345 Prozent – von durchschnittlich 42 Abos während der Jahre 2011 bis 2016 auf 145 in diesem Jahr. «Auch wenn der Sommer sehr schön war, übertrifft das alle unsere Erwartungen», sagt Rohner. Auch bei den Einzeleintritten gab es eine Zunahme. 12 522 Erwachsene kauften in diesem Sommer ein Ticket – durchschnittlich 28 Prozent mehr als in den fünf Vorjahren. Die Einzeleintritte bei den Kindern lagen bei 3746 (+ 42 Prozent).

Mehr Familien und mehr Senioren

«Interessant ist vor allem, dass es bei den Familien einen markanten Zuwachs gab – was sicher auch mit der Kinderfreundlichkeit der Pächter zu tun hat – und dass es trotzdem auch bei den Senioren einen Anstieg gab», sagt Stadtrat Daniel Preisig. Die zusätzlichen Abos und Einzeleintritte wirken sich auf die Einnahmen aus. Ist die Stadt von 50 000 Franken ausgegangen, wurden nun rund 110 000 Franken eingenommen. Preisig weist jedoch darauf hin, dass man mit den früheren, tieferen Eintrittspreisen budgetiert habe.

Auch das junge Pächterteam zieht nach seiner ersten Saison ein positives Fazit. «Wir sind sehr zufrieden. Wir waren etwas überrascht, wie viele Leute kamen», sagt Luca Padovan, einer der Pächter. Schliesslich habe man am Kastenbad und am Badebetrieb kaum etwas geändert. Das Team hat wegen der vielen Besucher und des guten Wetters zusätzliche Mitarbeiter angestellt – letztlich arbeiteten zwölf statt wie angedacht nur sieben Personen in der Badi, diese jedoch alle in Teilzeit. Über die Einnahmen im Gastrobereich kann Padovan noch keine Auskunft geben, da die abschliessenden Zahlen noch nicht vorliegen.

Doch die Gäste kamen in diesem Sommer nicht nur zum Essen und Schwimmen in die Rhybadi. Nachdem der ehemalige Betriebsleiter Bert Schneider 2016 nach 32 Jahren in Pension gegangen war, hat die Stadt das Betriebskonzept angepasst. Das Kastenbad sollte auch vermehrt für Veranstaltungen genutzt werden. Die Partys und Konzerte in diesem Jahr kamen bei den Besuchern dann auch gut an – Anwohner klagten jedoch über Lärm.

Lärm: Messungen im Frühling

Gemäss Roger Köppel, Sportkoordinator der Stadt, sind für den kommenden Frühling Messungen und Tests geplant. Ziel ist, herauszufinden, welche Ausrichtung von Bühne und Lautsprecher am besten ist. In Richtung IWC oder eher in Richtung Kraftwerk? «Wir vermuten, dass es Optimierungspotenzial gibt und es für die Anwohner viel leiser wird, wenn man die Lautsprecher anders ausrichtet», sagt Köppel. Zudem will die Stadt zusammen mit den Pächtern die Art der Anlässe überdenken. Vor dem Start der nächsten Badesaison werden die Vorschläge den Anwohnern vorgestellt und mit diesen besprochen. Sowohl die Stadt als Verpächterin als auch die Pächter betonen, dass sie die Anliegen der Anwohner ernst nehmen.

Weitere Überlegungen zur Saison 2018 gibt es beim Thema Sicherheit. So soll in der nächsten Badesaison klarer ersichtlich sein, wer in der Rhybadi für die Badeaufsicht und wer für die Gas­tronomie zuständig ist. Denkbar wären gemäss Köppel etwa farbige T-Shirts: zum Beispiel rot für die Badewacht, grün für die Gastronomie. In dieser Saison trugen alle Angestellten ein unauffälliges schwarzes T-Shirt. Zu Bade­unfällen ist es nicht gekommen.

Baulich sind keine weiteren Änderungen vorgesehen. Schon zugesichert hat der Stadtrat die Installation eines Fahnenmasts samt Stadtschaffhauser Fahne. Dieser wird noch installiert. Derzeit in Arbeit ist die Isolation der Wasserleitungen. Bis anhin konnten WCs, Waschbecken und Duschen im Winter nicht genutzt werden, da das Wasser in den Leitungen gefroren wäre. Im Hinblick auf künftige Anlässe im Winter ist dies notwendig. Ein umfangreiches Programm wird es diesen Winter allerdings noch nicht geben. Sicher ist einzig, dass vom 1. bis zum 3. Dezember ein Basar im Spitz der Rhybadi veranstaltet wird. Angedacht ist auch ein Fondue- und Racletteplausch im Januar. Die Stadt wünscht sich zudem eine Sauna – möglicherweise wird in diesem Winter ein Versuchsbetrieb mit gemietetem Equipment durchgeführt. Hierzu müssen Stadtrat und Pächter jedoch noch Gespräche führen.

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