Buslinien in Herblingen erweitern

Tito Valchera | 
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Der Grosse Stadtrat hat der Erweiterung des Busliniennetzes in Herblingen bis zur Haltestelle Gründliacker zugestimmt. Bild: zvg

Einstimmig mit 33 zu 0 hat der Grosse Stadtrat dem Herblinger Busausbau zugestimmt.

«Den Ausbau des öffentlichen Verkehrs in einer Stadt muss man sich sehr gut überlegen, denn die wiederkehrenden Kosten sind nicht unerheblich, und ein Rückbau ist schwer.» Mit diesen Worten begann Stadtrat Daniel Preisig seine Ausführungen. Doch in Herblingen mache dieser Ausbau Sinn. «Der Bedarf ist klar ausgewiesen», sagte er bei der gestrigen Sitzung des Grossen Stadtrats. Das Herblinger Stadtquartier ist stark gewachsen seit der Eingemeindung 1965 – von 2000 auf mittlerweile über 5000 Einwohner. Es haben sich in den letzten Jahrzehnten viele neue Firmen angesiedelt, verschiedene Wohngebiete wurden gebaut, und zahlreiche Projekte wie beispielsweise das Polizei- und Sicherheitszentrum sind geplant.

Stärkerer öffentlicher Verkehr

Die behandelte Vorlage des Stadtrats sieht vor, dass die Buslinie 5 in Richtung Herblingen bis zur Endhaltestelle Gründliacker verlängert wird und so das Neubaugebiet Schlossweiher erschliesst. Dazu werden einzelne Haltestellen neu gebaut und andere aufgehoben. Bei der Endhaltestelle soll ein Wendeplatz gebaut werden. Die dazu notwendige Zonenplanrevision wurde in der Vorlage ebenfalls beantragt. Die neue Buslinie 9 wird den ­Ebnat mit dem Industriegebiet, dem Stadion, der S-Bahn-Station sowie dem Einkaufszentrum Herblingen verbinden. Die Buslinie 6 hingegen ver- kehrt neu nur bis Falkeneck, hat dort aber Umsteigemöglichkeiten. Stephan Schlatter (FDP) sagte: «Diese lange Buslinie 6 verband viele Quartiere und war wichtig, sie war aber oft verspätet. Vielleicht wird das nun besser.»

«Den Ausbau des öffentlichen Verkehrs in einer Stadt muss man sich sehr gut überlegen.»

Daniel Preisig, Stadtrat

Die Vorlage des Stadtrates fand breite Zustimmung, auch von Jeannette Grüninger (SP). «Investitionen in den öffentlichen Verkehr sind begrüssens- und unterstützungswert», sagte sie. Iren Eichenberger (ÖBS) betonte die Vorzüge das Projekts. «Die neue Buslinie 9 ist ein grosser Erfolg für die Bewohner des Niklausenquartiers.» Nun könnten sie mit dem Bus ins Herblinger Einkaufszentrum fahren, jedoch nur von Montag bis Freitag. Eichenbergers Antrag, dass die Buslinie auch am Samstag fährt, zu prüfen, wurde angenommen.

Die Ausbaupläne der Verkehrsbetriebe Schaffhausen (VBSH) kommen auf über zwei Millionen Franken zu stehen. So belaufen sich die Baukosten für Bushäuschen, Haltestellen, Haltekanten, die Endstation und weitere bauliche Anpassungen wie eine Busschleuse auf 1,2 Millionen Franken. Preisig sagte: «Der Bund wird sich im Rahmen des Agglomerationsprogramms zu 40 Prozent an den Kosten beteiligen, weitere 30 Prozent übernehmen je der Kanton und die Stadt Schaffhausen. Der VBSH muss zudem zwei zusätzliche Busse für rund 800 000 Franken anschaffen. Für den Betrieb fallen jährliche Kosten von 985 000 Franken an, wobei 570 000 Franken die Stadt übernimmt. Markus Leu (SVP) lobte die VBSH-Ausbaupläne und betonte: «Diesen Mehrkosten müssen wir uns halt fügen.»

Die Vorlage als Gesamtes wurde einstimmig mit 33 zu 0 Stimmen angenommen. Sie unterliegt dem obligatorischem Referendum und soll voraussichtlich im November 2017 zur Abstimmung kommen.

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