Rapsfelder sorgen für traumhafte Stimmung

Ab Mitte Juli wird der Raps geerntet. Im Kanton Schaffhausen hat sich der Anbau der gelben Pflanzen in den vergangenen 20 Jahren massiv erhöht.
In einen goldgelben Traum verwandeln Rapsfelder derzeit die Landschaft – ein tolles Bild. Im Kanton Schaffhausen wurden gemäss aktuellen Zahlen des Landwirtschaftsamts 2016 auf rund 1300 Hektaren Raps angebaut – vor 20 Jahren waren es erst rund 840 Hektaren. Der Anbau hat somit um fast 50 Prozent zugenommen. Auch in der gesamten Schweiz wird immer mehr Raps angebaut: Aktuell stehen die gelben Pflanzen auf rund 24 000 Hektaren, das sind 17 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Grund: Der Kartoffelchipshersteller Zweifel verwendet jetzt für die Produktion einheimisches Rapsöl. Gleichzeitig gehen die Anbauflächen für Brotweizen und Sonnenblumen zurück.
Nicht für Treibstoff in der Schweiz
«Für Raps sind die Preise höher als für Getreide», erklärt Christoph Graf, Präsident des Schaffhauser Bauernverbandes. Dafür sei der Anbau von Raps auch heikel: Schnecken und andere Schädlingen setzen der Pflanze zu. Aus dem Schweizer Raps wird Öl für die Lebensmittelindustrie gewonnen, «in Deutschland wird Raps teilweise auch zu Treibstoff verarbeitet. Das ist in der Schweiz nicht der Fall», weiss Graf. Für den Anbau von Raps besteht in der Schweiz eine Kontingentierung: Das heisst, es darf nur eine gewisse Menge angebaut werden, um eine Überproduktion zu vermeiden.
Bis zu 4 Tonnen pro Hektare
Der trockene April, der zu den regenärmsten in der Schweiz seit Jahrzehnten zählt, hat bereist Einfluss auf die Rapsfelder. Die Pflanze, die ab Mitte Juli geerntet wird, ist an manchen Orten schon vorzeitig verblüht. Auch das Getreide leide bereits unter Wasserknappheit – vor allem an Orten, wo das Getreide auf kiesigem Boden angebaut werde. Hier wird anders als beim Lehmboden kein Wasser gespeichert. Schon 2017 sorgte die Hitze im Juni auf Kiesböden dafür, dass es beim Brotweizen – dessen Körner wegen Wassermangels nicht genug wuchsen – zu Ernteausfälle bis zu 20 Prozent gekommen war. Das Rapsöl steckt in den kleinen Samen, die sich wie bei Erbsen in länglichen Schoten befinden.
«Die Preise für Raps sind höher als für Getreide.»
Christoph Graf, Präsident Schaffhauser, Bauernverband
«Die Bauern versuchen die Pflanzen so lange als möglich stehen zu lassen, damit es nach der Ernte nicht zu Trocknungsverlusten kommt», berichtet Graf. Das heisst: Die Pflanze wird optimalerweise erst geerntet, wenn sie genug trocken ist. Das der Fall, wenn 20 bis 30 Prozent der Rapskörner schwarz sind und der Wassergehalt zwischen 5 und 10 Prozent liegt. Auf einer Hektare Raps werden meistens zwischen drei und vier Tonnen Rapskörner geerntet. Geerntet wird mit einem normalen Mähdrescher, der auch das Getreide schneidet.
Hoher Anteil an ungesättigten Fetten
Die Pflanzen kommen im Kanton Schaffhausen unter anderem in die Getreidesammelstelle Herblingen/Gächlingen der Landi. Hier werden die Ölsaaten getrocknet, gereinigt und für die Abnehmer aufbereitet. Bei der Herstellung von Rapsöl entsteht als Nebenprodukt Rapskuchen, der an die Tiere verfüttert wird.
Im Vergleich mit anderen Speiseölen besitzt Rapsöl den niedrigsten Anteil an gesättigten Fettsäuren und den höchsten Anteil an den gesunden ungesättigten Fettsäuren. Ungesättigte Fettsäuren wirken sich positiv auf die Cholesterinwerte aus. Rapsöl enthält auch viel Vitamin E.