Studie zeigt, wo die Schaffhauser Industrie Potential hat

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Wie kann man die Industrie in Schaffhausen verbessern und fördern? Das sollte eine Studie herausfinden. Symbolbild: Pixabay

Der Regierungsrat hat die Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW) beauftragt, eine empirische Studie über die Lage in der Schaffhauser Unternehmenslandschaft und deren Potenzial zu erstellen. Das geht aus einer Medienmitteilung hervor. Die SATW identifizierte demnach im Auftrag des Regierungsrats für den Kanton Schaffhausen industriell relevante technologische Entwicklungen. Insbesondere galt es, Risiken und Chancen zu erkennen und die richtigen Weichenstellungen für die Zukunft vorzuschlagen. Der Schlussbericht mit dem Titel «Schaffhauser Industrie - heute und morgen» liegt nun vor.

Demnach schlagen die Autoren vor, im Kanton Schaffhausen neue Ökosysteme zu schaffen. Diese würden zukunftsweisende Technologien früh aufnehmen, die in Schaffhausen stark vertretenen Industrieklassen verbinden und traditionelle Industrien an die Hightech-Thematik heranführen. Neben der chemisch-pharmazeutischen Industrie sei im Kanton Schaffhausen auch die Kunststoffindustrie im interkantonalen Vergleich besonders stark. Daneben bilde die Nahrungsmittelindustrie einen weiteren bedeutenden lokalen Industriezweig.

Aufbauend auf diesen Beobachtungen formulierte die Studie zwei umfassende Anwendungscluster, die auf den Stärken der Schaffhauser Industrie und auf den Besonderheiten des Standorts aufbauen. Ein Cluster stellte Nahrungsmittel und Gesundheit ins Zentrum. Der zweite Cluster verfolgte die Vision eines Ökosystems für moderne Kunststoffe. In solchen Clustern könnten Start-ups, KMU und Grossunternehmen zusammen mit Hochschulen an zukunftsweisenden Technologien arbeiten, so der Vorschlag.

So könnten im Kunststoffbereich antimikrobielle Oberflächen im Bau, in öffentlichen Räumen oder im Medizinalbereich, aber auch intelligente Materialien in der Medizintechnik und in Lebensmittelverpackung sowie Bioplastikprodukte für medizinische Anwendungen in Zukunft am Standort Schaffhausen entwickelt und produziert werden, sagt die Studie. Ähnliches Potenzial zeige sich im Lebensmittelbereich: Mit dem Fokus auf alternative Proteinquellen habe Schaffhausen «die Chance, einen neuen Ernährungstrend in der Anfangsphase aufzunehmen», heisst es in der Studie.

Darüber hinaus betonte die SATW, dass Initiativen wie etwa das Swiss Transit Lab weiterverfolgt werden sollten. «Solche Initiativen haben das Potenzial, alteingesessene Unternehmen zu stärken, neuen Unternehmen, vor allem innovativen KMU, eine Heimat zu bieten und den Lokalbezug zu intensivieren», heisst es in der Studie. So könne der Industriestandort Schaffhausen eine «überregionale Strahlkraft» erlangen. «Die Grundlagen dafür sind in Schaffhausen gegeben», wird Claudia Schärer, Leiterin Früherkennung bei der SATW und Mitautorin der Studie, in der Medienmitteilung zitiert. Und, so die Studienautoren zum Schluss: «Die Bereitschaft, sich auf etwas Neues einzulassen, muss auf allen Ebenen stark gefördert werden. Nur so kann ‹Innovation, Made in Schaffhausen›, Gestalt annehmen und Wirklichkeit werden.» (rd)

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