Gutes Resultat in schwierigem Umfeld

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Daniel Brüschweiler und Marlis Pfeiffer stellten gestern an der Bilanzmedienkonferenz das Ergebnis der Raiffeisenbank Schaffhausen vor. Bild: Julia Leppin

Verwaltungsratspräsidentin Marlis Pfeiffer von der Raiffeisenbank Schaffhausen freut sich: «Ein gutes Ergebnis, ein erfolgreicher Abschluss trotz internen und externen Schwierigkeiten.»

von Karl Hotz

Mit den Ereignissen rund um Pierin Vincenz hatte die Raiffeisengruppe kein einfaches Jahr. Auf die lokale Ebene hat das nicht durchgeschlagen, wie Verwaltungsratspräsidentin Marlis Pfeiffer und Daniel Brüschweiler, der Vorsitzende der Bankleitung der Raiffeisenbank Schaffhausen, an der gestrigen Bilanzmedienkonferenz übereinstimmend erklärten. «Es hat sich gezeigt, dass für den Kunden die Menschen wichtig sind, die in der Bank arbeiten», stellte Pfeiffer dazu fest.

Der Jahresabschluss, den die Bank vorlegen kann, beweist diese Feststellung eindrücklich, denn alle wichtigen Kennzahlen zeigen auch für 2018 nach oben. Dass die Bilanzsumme, die erneut mehr als eine Milliarde Franken beträgt, etwas weniger stark gewachsen ist als in früheren Jahren, findet Brüschweiler sogar positiv: «Angesichts des schwierigen Umfeldes mit Negativzinsen, Börsenturbulenzen und einem tendenziell weniger rasch wachsenden Baumarkt ist es sogar gut, dass es nicht so ungestüm weiterging.» Dass die Kundengelder, ebenfalls traditionell stark wachsend, nur 0,6 Prozent zugenommen haben, hat für Brüschweiler einen einfachen Grund: «Institutionelle Anleger habe wegen der Negativzinsen Gelder abgezogen.» Dass die Kennziffer «Depotwerte» als einzige nach unten zeigt – 2,7 Millionen Franken, minus 2,1 Prozent –, ist dem Börsenrückschlag im Dezember zuzuschreiben, denn bis Ende November lag auch dieser Wert im Plus.

Das Schwergewicht in der Bilanzsumme bilden mit 889 (819) Mio. Fr. nach wie vor die Hypotheken. Eigenheime sind dafür fast allein verantwortlich. Mehrfamilienhäuser seien im gegenwärtigen Umfeld schwierig zu finanzieren, so Brüschweiler. «Viele davon sind gemäss unseren Berechnungen nicht so viel wert, wie dafür verlangt wird.» Die Raiffeisenbank Schaffhausen sei darum von den Feststellungen der Finma, die bei Raiffeisen in diesem Bereich mögliche Probleme sieht, in keiner Weise betroffen. «Dass wir keinen einzigen Kreditausfall zu beklagen hatten, zeigt, wie seriös wir die Geschäfte prüfen», ist Brüschweiler fast ein wenig stolz.

Trotz dem guten Hypothekargeschäft mit einem Nettoerfolg von 9,4 Mio. Fr. bemüht sich die Bank weiterhin, ihre Stellung im Handels-, Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, die gemeinsam einen Nettoerfolg von knapp 2,3 Mio. Fr. erzielten, gezielt auszubauen. Es sei absehbar, dass der Baumarkt und damit das Geschäft mit Hypotheken nicht mehr so schnell wachsen würden wie in den letzten Jahren, gibt Brüschweiler als einen der Gründe für diese Bemühungen an.

Immer mehr Mitglieder

Kontinuierlich wächst auch die Zahl der Genossenschaftsmitglieder, letztes Jahr von 8506 auf 8724. Verantwortlich sind dafür sicher auch die 2 Prozent Ausschüttung auf die Anteilscheine, die auch 2019 ausgerichtet werden. «Wir könnten viel mehr Anteilscheine ausgeben», sagt denn Brüschweiler auch.Die Genossenschaftsform bezeichnen Pfeiffer und Brüschweiler als ausgezeichnet. Der Anregung der Finma, Raiffeisen in eine AG umzuwandeln, können sie darum nichts abgewinnen. «Die Rechtsform ist nicht so wichtig, denn die immer strengeren Regulierungen sind für alle gleich», sagt Marlis Pfeiffer dazu.

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