IVF Hartmann: 16 Millionen Konzerngewinn

Jeannette Vogel | 
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IVF-Hartmann-CEO Claus Martini will in neue Wachstumsfelder einsteigen. Bild: Jeanette Vogel

Die Neuhauser IVF Hartmann Gruppe hat 2017 leicht weniger umgesetzt als im Vorjahr.

Finanziell kerngesund und mit grossen Schritten digital unterwegs ist die Neuhauser IVF Hartmann AG. Der Konzerngewinn des Medizinalherstellers betrug im Geschäftsjahr 2017 rund 16 Millionen Franken und liegt damit leicht unter dem Vorjahresniveau. «Unser Motto ist ‹IVF Hartmann goes digital›», sagte Verwaltungsratspräsident Rinaldo ­Riguzzi an der gestrigen Bilanzmedienkonferenz des Medizinalbedarfsherstellers. «Wir machen etwas, was alle machen sollten, was aber nicht ganz so einfach ist.»

133 Millionen Franken Umsatz

CEO Claus Martini kam – nach einem grossen Dank an die gesamte IVF-Mannschaft – auf die Finanzkennzahlen zu sprechen. Der Gewinn ging aufgrund der um 1,4 Millionen auf 5,3 Millionen Franken gestiegenen Investitionen und Aufwendungen für die Umsetzung der Strategie 2020 um 2,7 Prozent zurück. Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 133 Millionen Franken, was einem Rückgang von 1,3 Prozent entspricht. Diese relativ kleine Veränderung durch sogenannte Sonder- effekte sei umso bemerkenswerter, da ein Grosskunde weggebrochen sei, der bislang jährlich rund vier Millionen Franken Umsatz gebracht habe. Angesichts des Resultats, dass nahe dem Rekordniveau des Vorjahres mit 16,4 Millionen Franken liegt, wird der Verwaltungsrat an der Generalversammlung vom April eine Dividenden-erhöhung um 10 Rappen (4,2 Prozent) auf 2,50 Franken je ­Namensaktie vorschlagen, so Martini.

Jubiläen stehen an

Damit nicht genug der Zahlen. Die Muttergesellschaft der IVF Hartmann, die Paul Hartmann Gruppe, wurde vor 200 Jahren gegründet (siehe Artikel rechts). Seit einem Vierteljahrhundert ist die Neuhauser Firma, die ihrerseits 1870 gegründet wurde, ein Teil des deutschen Konzerns. Das 150-Jahr-Jubiläum in Neuhausen ist nicht mehr fern, es werde im Jahr 2020 gebührend gefeiert, sagte Martini, er leitet seit 2016 die Geschicke der Firma. Bis es so weit ist, werde die IVF Hartmann sowohl im laufenden als auch im kommenden Jahr jeweils zehn Millionen Franken investieren: in den Bau des Logistikzentrums, die Automatisierung von Prozessen und den Ausbau der Plattform Hartmann easy.

Diese digitale Plattform, welche in acht Monaten auf die Beine gestellt wurde, soll Alters- und Pflegeheimen helfen, Zeit zu sparen. Bis zu 50 Prozent tiefere Prozesskosten seien möglich. Zu einem «Gesundheitslogistiker» will sich die IVF mit der neuen Bestellplattform mausern. Immer häufiger werde alles aus einer Hand gewünscht, so der CEO, etwa auch Zahnbürsten und Medikamente. Während die Beschaffung von Zahnbürsten einfach sei, sei der Vertrieb von Medikamenten weitaus schwieriger, indes: «Die Gespräche laufen.» In naher Zukunft wolle die IVF Hartmann über die Plattform nicht nur Heime, sondern etwa auch Spitäler beliefern. «Unser Ziel bis 2020: 30 Prozent des Umsatzes digital zu machen.» Die Verbreiterung der Plattform sieht er als wichtigstes Thema in den nächsten zwei Jahren.

Ambulante Chirurgie im Trend

Dem Trend, dass gewisse chirurgische Eingriffe ohne Spitalaufenthalte durchgeführt werden, trägt die IVF Hartmann neu mit Laparoskopie-Einweg-Sets Rechnung. Die Instrumente und das Abdecksystem, das während der «Knopfloch-Chirurgie» die Bereiche steril hält, sind Wegwerfprodukte und sollen zur Effizienzsteigerung beim Kunden beitragen.

Die Aussichten für das laufende Jahr ­bezeichnet Verwaltungsratspräsident Rinaldo ­Riguzzi als «gesund und stabil». Die Ziele bleiben wie gehabt: stärkeres Wachstum und die fortschreitende Digi­talisierung zur Kernkompetenz werden lassen.

 

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