Neuhauser Krippenverein löst sich nach 92 Jahren auf

Saskia Baumgartner | 
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Der 1931 gegründete Verein Kinderkrippe Neuhausen am Rheinfall löste sich an seiner Generalversammlung einstimmig auf. Bild: Roberta Fele

Die Kinderkrippe Rosenberg wurde erfolgreich in die Strukturen der Gemeinde Neuhausen integriert. Der Verein, der die Krippe bis letztes Jahr betrieb, lud letztmals zur Generalversammlung.

Schon in den 1930er-Jahren gab es in Neuhausen am Rheinfall eine Kinderkrippe. Betrieben wurde sie von einem eigenen Verein. Seit vergangenem Freitag ist dieser nun Geschichte. Der 1931 gegründete Verein Kinderkrippe Neuhausen am Rheinfall löste sich an seiner Generalversammlung einstimmig auf, da die Krippe Rosenberg inzwischen von der Gemeinde Neuhausen übernommen wurde.

Gründe für diesen Wechsel hatte es mehrere gegeben. Zum einen die Pandemie und die damit verbundenen Massnahmen sowie die geringere Auslastung. Zum anderen war im Vereinsvorstand kein Nachwuchs in Sicht. Somit ersuchte der Krippenverein nach einer internen Abstimmung die Übernahme durch die Gemeinde. Im letzten Mai sagte die Neuhauser Stimmbevölkerung mit fast 82 Prozent Ja dazu.

Mehr Lohn für die Mitarbeitenden

Die Integration in die Gemeindestrukturen fand per 1. Juli 2022 statt. Wie der zuständige Bildungsreferent Ruedi Meier (SP) nun sagt, sei diese reibungslos verlaufen. Dies durch den grossen Einsatz aller Beteiligten, vor allem aber von Krippenvereinsprä- sident Hansjörg Wahrenberger. Die grösste Anpassung sei die Integration des Personals gewesen. Dieses erhält seither mehr Ferien, und der Lohn der Mitarbeitenden wird in den nächsten vier Jahren sukzessive an das Lohnband der Gemeinde angepasst.

Am Krippenbetrieb selbst habe sich nichts geändert. Bereits vor der Übernahme im Juli 2022 sei die Auslastung gestiegen, danach habe sich dieser Trend fortgesetzt, so Meier. Derzeit besuchen zehn Kinder die Kleinkindgruppe bis 18 Monate, womit die Gruppe voll sei. Die drei weiteren Gruppen seien mit 34 von 40 möglichen Plätzen ebenfalls gut ausgelastet.

Nicht die erste Krise

Meier dankte an der Generalversammlung Hansjörg Wahrenberger, welcher den Verein in den letzten 18 Jahren präsidiert hatte. Wahrenberger hatte den Krippenverein aus Neuhausen in einer schwierigen Zeit übernommen. Damals habe der Verein 120'000 Franken Schulden gehabt. «Eigentlich hätte man Konkurs anmelden müssen», sagt er gegenüber den SN. Doch angesichts ausserordentlicher Hilfe der Gemeinde sowie durch Legate, welche mit einer Tarifanpassung verbunden waren, schaffte es der Verein aus der Krise.

Auch im letzten Halbjahr 2022 bis zur Übernahme durch die Gemeinde habe der Verein gut gewirtschaftet. Rund 90'000 Franken flüssige Mittel wurden an die Gemeinde überwiesen. Das Geld wurde dem Jugendfonds gutgeschrieben, sodass weiterhin Kinder und Jugendliche davon profitieren, erklärt Bildungsreferent Meier.

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