Kantonsrat möchte aus alter Asylunterkunft eine Anwaltskanzlei machen

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Bei der alten Villa handelt es sich um eine ehemalige Arztpraxis, die Anfang des 20. Jahrhunderts von Fritz Huber – einem der ersten Ärzte in der Gemeinde – eröffnet und später von Oskar Bucher weitergeführt wurde. Archivbild: Julia Leppin

Kantonsrat und Rechtsanwalt Marcel Montanari (Jungfreisinn) äusserte sein Interesse an einer Liegenschaft an der Gartenstrasse in Neuhausen. Der Gemeinderat möchte das Angebot nun annehmen.

Fast 30 Jahre kamen Asylsuchende an der Gartenstrasse in Neuhausen am Rheinfall unter. Zusehends wurde es im Haus problematischer, weswegen sich die Gemeinde Neuhausen dazu entschloss, die Unterkunft Ende 2018 aufzulösen. Als das Gebäude zu einer reinen Männerunterkunft umfunktioniert wurde, entwickelten sich immer mehr Probleme, die mit der Zeit untragbar wurden, wie die Sozialreferentin Franziska Brenn gegenüber den SN erklärte.

Das Gebäude an der Gartenstrasse, das im Jahre 1991 durch eine Vereinbarung mit dem Bund in den Besitz der Gemeinde gelangte, soll nun verkauft werden. Dies teilte die Gemeinde Neuhausen am Mittwochnachmittag mit. Jungfreisinnigen-Kantonsrat und Rechtsanwalt Marcel Montanari werde der neue Eigentümer der Liegenschaft, insofern der Neuhauser Einwohnerrat seine Einwilligung gibt.

Als selbstständiger Rechtsanwalt arbeitet Montanari in Thayngen und St. Gallen. Das Gebäude in Neuhausen solle unter anderem auch als Anwaltskanzlei genutzt werden. Bild: zvg

Die zuständige Behörde des Kantons Schaffhausen schätzte den Marktwert des Hauses auf 525'000 Franken. Zwölf Personen gaben ein konkretes Kaufangebot ab. Aufgrund der hohen Zahl an Interessenten beschloss die Gemeinde, den Interessenten die Möglichkeit zu geben, ihr Angebot zu erhöhen. Von neun Leuten, die ein neues Angebot einreichten, bot Montanari mit 735'012.15 Franken den höchsten Betrag.

Montanari plant, die Liegenschaft vollständig zu sanieren, um sie danach als Anwaltskanzlei und Wohnung zu verwenden, wie er gegenüber shn.ch bestätigt. Am 26. Mai beschloss der Neuhauser Gemeinderat, das Gebäude in die Hände Montanaris zu übergeben. Für Montanari sei der Erwerb des Hauses ein grosser Wunsch gewesen: «Die Liegenschaft an der Gartenstrasse ist ein Haus mit Charakter und das gefällt mir.» Genau diesen Charakter möchte er bewahren. Deshalb sei es ihm wichtig, dass dieser nach den Renovationen wieder mehr zur Geltung kommen soll. (bic)

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