Sorgen um Wegfall von Parkplätzen

Saskia Baumgartner | 
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Auf der Zentralstrasse soll nach der Sanierung nur noch Tempo 30 herrschen. Bild: Selwyn Hoffmann

Die Neuhauser Zentralstrasse soll für rund fünf Millionen Franken saniert werden. Dennoch sorgt die Sanierung zuletzt noch immer für Diskussionen.

Die Zentralstrasse ist eine der meistbefahrenen Strassen Neuhausens, sie führt vom Kreisel Scheidegg ins Zentrum der Gemeinde. Der äussere Abschnitt der Strasse ist in die Jahre gekommen und muss saniert werden.

Der Gemeinderat hat nun seinen Bericht über die Neugestaltung des rund 500 Meter langen Strassenstücks vorgelegt. Der Grossteil der Kosten in Höhe von rund 5 Millionen Franken stellen gebundene Ausgaben dar, der Gemeinderat rechnet hier mit Subventionen durch den Bund in Höhe von bis zu 1,44 Millionen Franken. Ein kleiner Teil der Gesamtsumme – hier geht es um die gestalterische Aufwertung der Strasse – machen die ungebundenen Kosten aus. Den Kredit für diese 310'500 Franken muss der Einwohnerrat sprechen. Das Geld soll aus dem Gemeindeentwicklungsfonds entnommen werden.

Strasse soll leiser und sicherer werden

Wofür sollen die 5 Millionen Franken verwendet werden? Der Gemeinderat sieht vor, nicht nur einfach den Belag zu ersetzen, sondern mit der Sanierung auch noch weitere Probleme zu lösen. So soll die Strasse für alle Verkehrsteilnehmer sicherer und leiser werden. Weniger Platz ist für die Autofahrer vorgesehen, die Breite der Kernfahrbahn soll nur noch 4,50 Meter betragen. Mehr Platz sollen dagegen die Velofahrer bekommen, mit einem Veloweg von 1,25 Metern Breite in beiden Richtungen. Für die Fussgänger gibt es ebenfalls grosszügige Trottoirs.

Die Kinderarztpraxis sei auf öffentliche Parkplätze angewiesen, daher solle auf die Streichung verzichtet werden.

Neben der Verengung der Fahrbahn soll als weitere Verkehrsberuhigungsmassnahme eine Tempo-30-Zone eingerichtet werden. Ein Flüsterbelag soll den Strassenlärm zusätzlich reduzieren. Ebenfalls vorgesehen sind Baumpflanzungen und neue Kandelaber. Die Parkplätze entlang der Strasse sollen aufge­hoben werden.

Kritik an Flüsterbelag

Im Januar 2017 war eine gemeinderätliche Kommission eingesetzt worden, in der neben Politikern und Fachpersonen auch Anwohner sowie Vertreter von Pro Velo, TCS, VCS, ACS, dem Gewerbeverband und der Verkehrsbetriebe Schaffhausen vertreten waren. Sie stimmten dem Konzept mit 15 Ja zu 0 Nein bei 4 Enthaltungen zu. Wie es im Bericht des Gemeinderats nun heisst, richtete sich ein Teil der Enthaltungen gegen die Baumallee, da eine allzu grosse Beschattung der Liegenschaften befürchtet wurde. Ebenfalls enthalten hatten sich einige Kommissionsmitglieder, da sie mit der Tempo-30-Zone nicht einverstanden waren.

SVP-Einwohnerrat Arnold Isliker, der ebenfalls in der Kommission sass, reichte im September diesen Jahres eine Interpellation ein, in der er den geplanten Einbau von Flüsterbelägen kritisierte. Dieser sei bei Tempo 30 wenig sinnvoll, koste mehr als normaler Belag und halte nicht so lange. Die Antwort auf die Interpellation steht noch aus.

Ärger über Wegfall von Parkplätzen

Die Einsprachen, welche infolge der öffentlichen Ausschreibung eingingen, richteten sich vornehmlich gegen Baum- und Kandelaberstandorte sowie gegen den Parkplatzabbau. Bezüglich der Baum- und Kandelaberstandorte konnte man sich mit den Anwohnern einigen. Die Einsprachen wurden nach einer Planbereinigung zurückgezogen.

Mehrere Anwohner störten sich in einer Einsprache, dass mit dem Wegfall der Parkfelder auf der Zentralstrasse der Umschlag von Waren und Personen verunmöglicht werde. Sie forderten die Bewilligung einer Art Anwoh­nerkarte für ihre Fahrzeuge. Gemäss Gemeinderat existiere eine solche Bewilligung nicht. Allerdings sei das kurze Anhalten zum Ein- und Ausladen auch nach Wegfall der Parkfelder zulässig. Die Einsprache wurde daher abgewiesen.

Eine weitere Einsprache gegen den Wegfall der Parkfelder betraf den Bereich vor der Kinderarztpraxis. Die Praxis sei auf öffent­liche Parkplätze angewiesen, daher solle auf die Streichung verzichtet werden. Der Gemeinderat erklärte, dass auf dem Grundstück der Praxis sieben Parkplätze vorhanden seien, die man der Praxis zuteilen könne. Dadurch würden zwar Mieterparkplätze wegfallen, die aber in unmittelbarer Nachbarschaft kompensiert werden könnten. Die Einsprache wurde darum abgewiesen. Der Gemeinderat habe sich jedoch bereit erklärt, den Bau neuer Parkplätze auf dem Land der Einsprecher und zu einem geringen Teil auf öffentlichem Grund zu erlauben. Noch habe man sich hier finanziell jedoch nicht einigen können.

Eine Einsprache von Pro Velo betraf den Verlauf eines Velostreifens und einen Kandelaber. Allerdings handelte es sich hierbei um planerische Darstellungsfehler.

Der Bericht über die Neugestaltung der Zentralstrasse wurde für die nächsten Einwohnerratssitzung vom 17. Januar traktandiert.

Kommentare (1)

Andreas Korte So 30.12.2018 - 23:33

Bitte Parkplaetze erhalten die werden gebraucht

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