Am Rheinfall entsteht eine Miniaturwelt

Saskia Baumgartner | 
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Das Miniatur Wunderland Hamburg ist das Vorbild für die Miniaturwelt Smilestones, die im Herbst 2018 am Neuhauser Industrieplatz eröffnet werden soll. Zu sehen sein werden schweizerische Landschaften und Szenerien – auch der Rheinfall. Bild: Jörg Modrow

Eine Modelleisenbahnanlage von 600 Quadratmetern soll ab nächstem Herbst in Neuhausen entstehen. Es soll die grösste derartige Attraktion der Schweiz werden.

Das Miniatur Wunderland Hamburg ist gemäss dem Buch «Guinness World Records» die grösste Modelleisenbahnanlage weltweit. 1,25 Millionen Menschen besuchten die knapp 1500 Quadratmeter grosse Attraktion in der Hamburger Speicherstadt im Jahr 2016.

Nun soll auch am Rheinfall eine solche Indoor-Modelleisenbahnanlage entstehen. Gemäss Recherchen der SN soll diese das Vorbild Hamburg zwar nicht übertreffen, aber immerhin die grösste überdachte Anlage der Schweiz werden. Der Name des Projekts lautet Smilestones, zu sehen sein sollen typisch schweizerische Landschaften, Städte und Traditionen – also Meilensteine der Schweiz. Durch die Miniaturberge und -städte werden sich Gleise und Strassen schlängeln, auf denen Dutzende Miniatureisenbahnen, Modellautos und -lastwagen fahren. Und das alles in dem im Modellbau üblichen Massstab von 1:87.

Dieser Massstab – und die Tatsache, dass die Anlage im Gebäude und nicht im Freien sein wird – unterscheidet Smilestones auch von Parks wie Swissminiatur in Melide im Tessin (dieser hat einen Massstab von 1:25).

Neue Firma sucht Handwerker

Das Projekt befindet sich derzeit im Übergang von der Planungs- in die Umsetzungsphase. Die zuständige Firma Smilestones AG ist in der Gründung. Beim Jobmarkt, veranstaltet vom Arbeitsamt des Kantons Schaffhausen am 7. November im Hotel Arcona Living, war mit Nicole Stettler die stellvertretende Projektleiterin von Smile­stones vor Ort. Derzeit sucht die Firma handwerkliche Allrounder, technisch versierte Menschen, Schreiner und Elek-triker. Diese sollen Anfang 2018 in Neuhausen ihren Job aufnehmen. Hinter der Firma und dem Projekt stecken regionale und überregionale Unternehmer, die gemäss Stettler noch nicht genannt werden wollen. Genaueres soll bei einer Medienkonferenz Ende November bekannt gegeben werden. Potenzielle Investoren haben in den letzten Wochen und Monaten jedoch schon einige Informationen erhalten. Ihnen wurde als Standort der künftigen Modelleisenbahnanlage der In-dustrieplatz 3 in Neuhausen genannt. Smile­stones soll im 1600 Quadratmeter grossen Erdgeschoss des Fabrikgebäudes realisiert werden. Das hellblau gestrichene Gebäude ist heute vor allem als Schweizer Sitz der Firma Trapeze bekannt.

Eröffnung im Herbst 2018

Das Gebäude liegt direkt am Rheinfall und an der S-Bahn-Station Neuhausen Rheinfall. Damit sind sowohl eine gute ÖV-Anbindung als auch ein grosses Potenzial an Gästen gegeben. Schliesslich besuchen den Rheinfall beidseits des Rheins rund 1,5 Millionen Menschen pro Jahr. Geplant ist, dass die Anlage im Herbst nächsten Jahres eröffnet wird. Dann soll der erste Bauabschnitt mit einer Grösse von 135 Quadratmetern samt 1000 Metern Schienen fertiggestellt sein. Gezeigt werden der Rheinfall und Umgebung sowie Ausschnitte aus der Schaffhauser Altstadt. Innert fünf Jahren wird die Anlage dann auf 600 Quadratmeter anwachsen.

Modellbauern über Schulter schauen

Ebenfalls in Etappen ging man beim grossen Vorbild, dem Miniatur Wunderland Hamburg, vor. Bei der Eröffnung im August 2001 waren drei Anlagenabschnitte fertiggestellt: die Fantasiestadt Knuffingen, Mitteldeutschland und Österreich. Im Laufe der Jahre kamen sechs weitere Abschnitte hinzu. Von anfänglich 300 Quadratmetern ist das Miniatur Wunderland innerhalb von 16 Jahren auf die fünffache Grösse angewachsen.

Auch in Neuhausen soll die An- lage also während des Betriebs stetig erweitert werden. Die Besucher von Smile­stones können den Modellbauern somit bei der Arbeit zuschauen. Das ist nicht nur für die Besucher inter­essant. Für die Firma von Vorteil ist, dass schon nach kurzer Zeit Einnahmen generiert werden können – und nicht erst nach kompletter Fertigstellung der Anlage.

5,5 Millionen für erste Etappe

Die Kosten für die erste Bauetappe von Smilestones liegen bei 5,5 Millionen Franken. Der Eintritt soll 20 Franken für einen Erwachsenen kosten. Eine Familie mit zwei Kindern zahlt 60 Franken. Nach Fertigstellung sollen rund 200 000 bis 300 000 Menschen jährlich Smilestones besuchen.

Der Name des Projekts lautet Smilestones. Zu sehen sein sollen typisch schweizerische Landschaften, Städte und Traditionen – Meilensteine der Schweiz.

 

Als Vorbild für das Projekt am Rheinfall gilt das Miniatur Wunderland in Hamburg.

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