Vier vermisste Jugendliche aus Schaffhausen im Kanton Neuenburg aufgegriffen

Schaffhauser Nachrichten | 
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Wie die Schaffhauser Polizei mitteilt, wurden die vier Jugendlichen wiedergefunden. Bild: Roberta Fele

Am Freitag verliessen vier Jugendliche ihre Wohnorte in Beringen, Siblingen und Löhningen – zwei Tage fehlte von ihnen jede Spur. Am Sonntagabend hat die Polizei sie im Kanton Neuenburg gefunden.

von Ralph Denzel, Thomas Martens und Julian Blatter

Seit Freitagvormittag wurden zwei Jungen und Mädchen im Alter zwischen 13- und 15 Jahren aus dem Raum Klettgau vermisst gemeldet. Die Polizei leitete umgehend eine umfangreiche Suchaktion in die Wege. Diese nahm am Sonntagabend ein glückliches Ende, wie die Schaffhauser Polizei in einer Meldung mitteilt. Die vier Vermissten konnten im Kanton Neuenburg angehalten werden.

Unklar bleibt bislang, weshalb die Jugendlichen am Freitag verschwanden und auf welchem Weg sie nach Neuenburg gelangt sind. Personen aus dem Umfeld der Jugendlichen hatten zuvor gegenüber «20 Minuten» Vermutungen über eine Reise nach Spanien angestellt. Auch gab es Spekulationen, das Reiseziel Spanien sei nur ein Vorwand, in Wahrheit würden die vier Teenager in Richtung Ungarn reisen wollen.

Polizei suchte mit Wärmebildkamera den Randen ab

Alle vier Teenager verliessen am Freitag gegen 7.10 Uhr ihren Wohnort, tauchten jedoch nicht wie gewohnt in der Schule auf. Die Schaffhauser Polizei ging laut einer Medienmitteilung davon aus, dass die Jugendlichen zusammen unterwegs gewesen waren oder sich gemeinsam an einem unbekannten Ort aufgehalten hatten. Woher sich die vier Jugendlichen kennen, war indes nicht bekannt.

Die Schaffhauser Polizei startete in Folge eine umfangreiche Suchaktion, die allerdings lange erfolglos blieb. Noch am Sonntagnachmittag sagte Polizeisprecherin Cindy Beer gegenüber den Schaffhauser Nachrichten: «Wir haben sie noch nicht gefunden.» Es seien «unzählige Hinweise» eingegangen. «Wir gehen allen Hinweisen nach», versicherte Beer.

Gesucht wurde auch aus der Luft: In der Nacht auf Sonntag kreiste über dem Gebiet zwischen Löhningen, Siblingen und Hemmental ein Helikopter. Laut der Flugdatenplattform «ADS-B Exchange» handelte es sich dabei um einen Transporthelikopter, Modell AS 332 M1 Super Puma.

Ein Helikopter kreiste über dem Randen. Screenshot: ADS-B Exchange

Wie ein SN-Redaktor berichtete, war dieser für mindestens eine Stunde zu hören, später flog der Hubschrauber gemäss der Flugdatenplattform nördlichere Gebiete zwischen Beggingen, Merishausen und Büttenhardt ab. Polizeisprecherin Beer bestätigte auf Anfrage: «Der Helikoptereinsatz war im Rahmen der Suchaktion.» Die Polizei habe mit Wärmebild- und Infrarotkameras nach den Jugendlichen gesucht. Sie sei Hinweisen nachgegangen, wonach sich die Vermissten in dem Waldstück auf dem Randen befanden.

Gerüchte um Spanien-Reise

«20 Minuten» hatte am Wochenende über Gerüchte aus dem Umfeld der Jugendlichen berichtete, wonach sich die vier möglicherweise mit dem Zug nach Spanien durchschlagen wollten. Wohin genau und was sie dort wollen, war unklar. Andererseits gab es, ebenfalls aus dem Umfeld der Vermissten, Spekulationen, dass die Spanien-Reise zur Ablenkung der wahren Zieldestination Ungarn gestreut worden sein soll. Polizeisprecherin Beer bestätigte gegenüber der SN, dass es «Hinweise in Richtung Ausland» gebe.

Zwei Freundinnen der beiden Mädchen sagten gegenüber «20 Minuten»: «Wir haben Angst um die vier.» Und weiter: «Hoffentlich treffen sie nicht auf irgendwelche seltsamen Menschen. Sie sind ja nicht alt genug, um sich zu wehren.» Wohin die vier Jugendlichen verschwunden sind, wussten sie aber auch nicht. Weiter sollen die Jugendlichen sollen am Donnerstagabend vor ihrem Verschwinden Abschiedsbriefe an Mitschülerinnen und Mitschüler versendet haben. Einer dieser Briefe sei direkt der Polizei übergeben worden.

Über die Gründe für die Flucht schwieg sich die mit den Teenagern bekannte Person aus – das sei «zu privat». Laut der Quelle seien die Reisevorbereitungen sorgfältig geplant gewesen. Die vier Jugendlichen liessen ihre Handys absichtlich zu Hause. 

In den Sozialen Medien zeigen sich die Nutzerinnen und Nutzer betroffen. «Hoffentlich werden alle vier bald wohlauf gefunden», schrieb etwa eine Nutzerin unter die Vermisstenmeldung der Schaffhauser Polizei. Andere wiederum wunderten sich, warum die Polizei so schnell nach Verschwinden der Jugendlichen bereits eine Vermisstenmeldung abgegeben hatte. Man soll «abwarten und Tee trinken», schrieb ein Nutzer am Freitag. Die Jugendlichen seien doch erst seit heute weg.

Kommentare (1)

Beat Rüedi-Külling Mo 19.02.2024 - 07:58

ich habe erfahrung - drum sag' ich nichts

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