Seltene und schwindelerregende Attraktionen an Chilbi in Neunkirch

Theo Kübler | 
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Ein Erfolgsmodell: Seit die Chilbi in Neunkirch gleichzeitig mit einem Oldtimertreffen stattfindet, wird der Tourismusverein mit Anfragen überrannt. Bilder: Theo Kübler

Wer als Oldtimer-Fan am Sonntag nicht in Neunkirch weilte, verpasste etwas. Über 120 zum Teil sehr seltene Fahrzeuge parkierten im Städtli. Aber auch Kinder und alle übrigen Besucher kamen dank Spiel, Spass und Speisen an der Chilbi auf ihre Rechnung.

Neun Mal schlägt die Uhr am Obertorturm vom Städtli Neunkirch. Die ersten Oldtimer rollen unter den Torbogen hindurch. Bald herrscht reger Betrieb. Stolz präsentieren die Besitzer ihre mit viel Hingabe gepflegten und auf Hochglanz polierten Autos. Ein Vater «schimpft» mit seinem Sohn, er hatte mit blossen Händen eine Karosserie berührt und womöglich noch Fingerabdrücke hinterlassen! Auch Kurt Itel aus Basadingen zeigt nicht ohne Stolz sein schönes blaues Auto, das 1930 von der Hupp Motor Car Company in Detroit gebaut wurde. «Es fahren nur noch zwei in Europa», sagt er und erzählt, vor offener Motorhaube, wie er zu diesem seltenen Exemplar gekommen ist.

Herumtollen in den «Water Walking Roll Balls». Bild: Theo Kübler

Urs Wildberger, Präsident des Tourismusvereins Neunkirch, freut sich über den heutigen Tag: «Es gelingt uns nun das vierte Mal, diesen Anlass durchzuführen. 2020 und 2021 verhinderte Corona die Durchführung. 2017 organisierten wir die Chilbi nach 40-jährigem Unterbruch zum ersten Mal wieder.» Um diese Chilbi möglichst attraktiv zu gestalten, kam die Idee eines gleichzeitigen Oldtimertreffens im Städtli. «Mit dem Resultat, dass wir total überrannt wurden. Dasselbe passierte uns 2018 erneut», sagt Wildberger. «Um genügend Platz für alle die Fahrzeuge zu finden, setzten wir dieses Jahr die erlaubten Jahrgänge auf 1979 und älter fest.» Schliesslich reihten sich am Sonntagvormittag über 120 Oldtimer beidseits entlang der Vordergasse.

Drehen bis der Kirchturm wankt

Diese fuhren um 13 Uhr und um 15 Uhr einen Corso durch die umliegenden Nachbargemeinden. Dabei nutzten viele die Möglichkeit, für einen Fünfliber in einem ihrer Traumautos mitfahren zu können. Klettgau-Rundfahrten konnten jede Stunde auch mit einem Saurer Oldtimerpostauto Jahrgang 1947 genossen werden, in Begleitung von Erika Bühlmann. Wer Hunger verspürte, suchte die Festwirtschaft auf, das aber am besten nach dem Herumtollen in den «Water Walking Roll Balls», bei denen man nicht mehr weiss, wo unten und wo oben ist. Im Zelt verwöhnten die Landfrauen Besucher mit Kuchen und Fredy Messmer am Grill wirbelte auf Teufel komm raus.

Fredy Messmer rotiert am Grill. Bild: Theo Kübler

Die Kleinsten hüpften in der Burg bis zur Atemlosigkeit oder drehten Runde um Runde im Karussell, bis sich die Kulisse des alten Turnplatzes umringt von schattenspendenden Kastanienbäumen zu drehen schien oder gar der Kirchturm nebenan wankte. Erst spät verhallten die letzten Klänge Musik.

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