Musik und Spiel am Neujahrskonzert in Osterfingen

Der Männerchor Osterfingen lud auch 2019 wieder zum alljährlichen Neujahrskonzert. Unterstützt wurde er diesmal von den Gipsy Singers aus Beggingen und der Theatergruppe Osterfingen.
von Andreas Grossmann
Seit über 100 Jahren lädt der Männerchor Osterfingen nun schon zum traditionellen Neujahrskonzert. Fand es anfangs noch direkt am 1. Januar statt, hat man es seit ein paar Jahren auf das Wochenende nach Silvester gelegt. «Schliesslich braucht der eine oder andere am 1. Januar noch etwas Erholung vom Neujahrsfest», so Aktuar Bernhard Richli schmunzelnd.
Eröffnet wurde der Samstagabend mit zwei Werken des Schaffhauser Komponisten Johannes Zentner sowie dem weithin bekannten «Das Wandern ist des Müllers Lust». Danach wurde es zwischenzeitlich hektisch. Die Gipsy Singers aus Beggingen, die an diesem Samstag eine kleine Tournee hinter sich hatten, bezogen die Bühne. Am Nachmittag spielte der diesjährige Gastverein nämlich bereits am Tag der offenen Tür im Altersheim Schleitheim. Mit gut 30 Chormitgliedern und der hauseigenen Band kommt doch einiges an Technik zusammen, weshalb die Truppe unter der Leitung von Peter Pfeiffer ihr gesamtes Programm «in einem Rutsch» präsentierte – eine bunte Mischung aus Schweizer und internationalen Klassikern von Plüsch bis hin zu den Toten Hosen und Atomic Kitten.
Männerchor im doppelten Einsatz
Mit einigen eher augenzwinkernden Beiträgen, die nebenbei auch noch den Appetit der Gäste anregten, schloss der Männerchor den musikalischen Teil des Abends ab. Lieder mit den klingenden Namen «Bei Schnee denk ich an Schwein» oder schlicht «Der Speisezettel», der im Übrigen genau das war, nämlich eine Aufzählung von leckeren Speisen, sorgten für Lacher im Saal. Überhaupt war der Männerchor mit viel Elan dabei. Wie viel Spass die Mitglieder an ihrem eigenen Programm hatten, zeigte sich nicht zuletzt daran. dass einige nicht nur im Chor, sondern auch in der anschliessenden Theateraufführung mitwirkten. Überhaupt sei das soziale Beisammensein ein wichtiger Teil des Chorlebens, erklärte Bernhard Richli, und neue Mitglieder herzlich willkommen. Zurzeit beträgt der Altersdurchschnitt im Chor gut 70 Jahre, Nachwuchs ist rar.
Dass die Anlässe der 20-köpfigen Truppe im Dorfleben aber einen festen Platz einnehmen, zeigte die hohe Besucherzahl. Die Mehrzweckhalle hinter dem Schulhaus Osterfingen war am Samstag bis auf den letzten Platz gefüllt, obwohl mit dem Theater Hallau ein weiterer Publikumsmagnet ganz in der Nähe Leute anzog. Das Theaterstück, das in Osterfingen aufgeführt wurde, trug den Titel «Zum schrägen Uhu». Das gleichnamige Hotel war im zweiaktigen Lustspiel der Regisseurin und Autorin Claudia Gysel Schauplatz geheimnisvoller und kurioser Vorgänge. So traf etwa eine talentlose Schauspielerin auf einen Theaterkritiker mit Suizidgedanken oder die aufgeregte Sonia auf ihr Blind Date aus dem Internet. Und ein (vermeintlich) Toter war auch noch zu beklagen.
Der Abend wurde abgerundet durch ein vielfältiges Rahmenprogramm. Es gab warme Küche, eine Festwirtschaft mit Kaffeestube und spätabends Barbetrieb im Untergeschoss sowie eine umfangreiche Tombola.