Bhutanesischen Orden für Klettgauer

Luc Müller | 
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E. Werner Külling (links) bei der Ordensübergabe durch den bhutanesischen 5. König Jigme Khesar Namgyel Wangchuck am Nationalfeiertag vom 11. Dezember 2017. Bild: zvg

Der Wilchinger E. Werner Külling erhielt kürzlich vom König aus Bhutan einen Verdienstorden – nur wenigen Ausländern wurde diese Ehre bisher zuteil.

Im vergangenen Dezember kam der Anruf aus Bhutan: Das Büro des regierenden Königs bat den Wilchinger E. Werner Külling, zu ihnen zu fliegen. Dem 75-Jährigen wurde dann am 11. Dezember 2017, am 110. Nationalfeiertag des Königreichs Bhutan, eine seltene Ehre erwiesen. Er erhielt aus den Händen seiner Majestät, dem 5. König von Bhutan, Jigme Khesar Namgyel Wangchuck, einen Orden für seine Verdienste fürs Land. Konkret bekam er den «National Order First Class of Merit in Gold». Der Orden wird nur sehr selten an Ausländer vergeben.

Ab März wieder in Wilchingen

Wie kommt E. Werner Külling, der aktuell noch in Adliswil ZH wohnt, aber ab dem 1. März wieder in seiner Heimatgemeinde Wilchingen leben wird, zu dieser Ehre? Külling war als langjähriger Geschäftsleiter der Entwicklungsorganisation Helvetas tätig, die auch in Bhutan Projekte realisierte. Unter anderem wurden von Helvetas und dem Bund die Land-, Forst- und Milchwirtschaft gefördert. Aber auch die Infrastruktur, z.B. durch den Bau von Hängebrücken, wurde modernisiert.

«Ich kenne den König aus meiner Zeit in Bhutan gut.»

E. Werner Külling, ehemaliger Geschäftsleiter Helvetas

Im Bereich Lehrerseminar, Berufsbildung, Gesundheitswesen und Kultur gab es ebenfalls eine enge Mitarbeit zwischen Helvetas und Bhutan, rund 300 Kilometer östlich des Mount Everest im Gebirgsland Himalaya. Von 2006 bis 2008 koordinierte E. Werner Külling selbst umfangreiche Entwicklungsaktionen mit der einheimischen Regierung in der auf 2500 Meter Höhe gelegenen Hauptstadt Thimphu. «Aus dieser Zeit kenne ich den König gut», berichtet der 75-Jährige gegenüber den SN. In Bhutan herrsche eine konstitutionelle Monarchie. Das heisst: Die Macht des Königs wird durch eine Verfassung beschränkt. «Der König schaut gut zu seinem Volk. Er ist kein Ausbeuter», berichtet Külling aus eigenen Erfahrungen.

Land lange isoliert

Der Orden sei ihm bei der Feier für den Nationalfeiertag überreicht worden – jedes Jahr findet die Feier in einem anderen Distrikt im Land statt. «Das fördert den Zusammenhalt im Land», erklärt der ehemalige Geschäftsleiter von Helvetas. Der Nationalfeiertag sei jeweils ein grosses Fest, an dem Tausende von Menschen teilnehmen.

Und wie ist die Situation derzeit in Bhutan? Das Land sei ein Entwicklungsland, bis vor rund 30 Jahren war das Königreich isoliert. Nun öffne sich das Land, das im Norden an Tibet grenzt. Die Bevölkerung lebt vor allem von der Selbstversorgung, rund zwei Drittel der Einwohner arbeiten in der Landwirtschaft. Grosse Industriefirmen gebe es im Land nicht, erklärt Külling. Im Land, das etwa so gross wie die Schweiz ist, leben rund 0,8 Millionen Einwohner.

 

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