Vorsicht vor Langfingern beim Einkaufen
Taschendiebe sind derzeit im Klettgau vermehrt aktiv. In Beringen gab die Polizei der Bevölkerung vor Ort Tipps, wie man sich schützt.
Trickdiebe: So schützt man sich vor Diebstahl
Prävention: Während der Standaktion vor der Migros in Beringen verteilte die Schaffhauser Polizei eine Broschüre mit nützlichen Tipps, um sich vor Trick- und Taschendiebstahl zu schützen.
Die besten Tipps: Das rät die Polizei: So wenig Bargeld als möglich bei sich tragen. Fremde nicht ins Portemonnaie schauen lassen. Wenn möglich, mit Bankkarte zahlen: Den PIN-Code und die Karte immer getrennt aufbewahren. Wertsachen, Ausweise oder Handy auf verschiedene verschliessbare Innentaschen der Kleidung verteilen. Hand- und Umhängetaschen verschlossen auf der Körpervorderseite tragen. Brustbeutel oder Geld- beutel benutzen, die unter der Kleidung getragen werden können.
Gepäck im Blick: Die Polizei weist zudem darauf hin, dass Taschen und Gepäck nie unbeaufsichtigt abgestellt werden sollten, denn genau darauf hofften die Diebe.
Etwas schüchtern nuckelt die kleine Ilenia aus Löhningen an ihrem Daumen – vor ihr kniet Philipp Telli von der Polizeistation Neuhausen. «Willst du mal ins Polizeiauto sitzen?», fragt der Polizist und begleitet die Dreijährige zum Auto. Kurz darauf sogt Blaulicht für Action. Die Kleine freut’s. «Wir können nicht nur im Büro sitzen – es ist auch wichtig, dass wir den Kontakt zur Bevölkerung suchen», erklärt Roman Kurz, der in der Polizeistation Neunkirch diensttätig ist.
Diebe in Einkaufsgeschäften
Die Kontaktaufnahme der besonderen Art fand am Samstag vor der neuen Migros-Filiale im Beringerfeld statt. Grund: In letzter Zeit haben Trick- und Taschendiebstähle unter anderem in Neuhausen und im Klettgau zugenommen. «Gerade heute Morgen wurden einer älteren Dame 200 Franken aus dem Portemonnaie entwendet – der Täter täuschte der Frau vor, Geld wechseln zu wollen, und griff zu», berichtet Kurz.
Neben dieser typischen Masche der Trickdiebe sind derzeit viele Langfinder in Geschäften unterwegs – auch Neuhausen ist davon betroffen. Das Vorgehen hier: Die Täter bitten um Hilfe bei der Suche nach einem Produkt – so lenken sie ihre Opfer ab und schnappen sich unbemerkt Wertsachen aus den Handtaschen, die meist am Einkaufswagen hängen. Vorsicht ist auch beim Ein- und Aussteigen in die Bahn geboten. Hier wird extra gedrängelt und die Unachtsamkeit der anderen Zugpassagiere ausgenutzt: Ein kurzer Griff, und schon ist die Geldbörse weg.
Meist Banden am Werk
«Wir bitten die Bestohlenen, sich umgehend bei der Polizei zu melden», sagt Roman Kurz. Viele Bürger scheuen sich davor, die Polizei zu benachrichtigen, wenn ihnen beispielsweise nur ein kleiner Betrag geklaut wurde. «Für uns ist aber jede Meldung wichtig. Denn nur dann wissen wir, dass wieder vermehrt Diebe unterwegs sind, und wir können entsprechend die Kontrollen verstärken», so Roland Egger, Leiter der Polizeistation Klettgau.
Und was weiss die Polizei über die Täter? «Meist handelt es sich um ganze Banden, die eine Region heimsuchen. Oft steigt dann gleichzeitig auch die Anzahl der Wohnungseinbrüche», weiss Roman Kurz aus Erfahrung.
Wie man sich am besten gegen die Langfinger schützt, zeigt eine Broschüre der Polizei (siehe Box). Der Rat des Polizisten Roman Kurz: «Beim Einkaufen sollte man das Geld am besten in den vorderen Hosentaschen tragen, damit man alles im Blick hat. Oder in der seitlichen Beintasche verstauen.» Einige Beringer haben selber schon Erfahrungen mit Dieben gemacht. «Auf einer Italienreise ist mir am ersten Tag das Portemonnaie gestohlen worden. Das war schrecklich», so eine ältere Dame. Und ein Familienvater berichtet: «Mein Auto wurde schon einmal geknackt und mein Laptop daraus entwendet. Seither bin ich vorsichtig und lasse keine Wertgegenstände mehr offen im Wagen liegen. Ich kann das nur empfehlen.»
