Beat Toniolo betreibt Schwiegersohn von Christoph Blocher

Ralph Denzel | 
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Beat Toniolo mit einer Frauenfussball Aktion, am Mittwoch, 18. Juni 2025. (Melanie Duchene / Schaffhauser Nachrichten)
Beat Toniolo und Roberto Martullo, Schwiegersohn von Christoph Blocher, haben Streit. Bild: Melanie Duchene

Im Sommer machte der Schaffhauser Künstler Beat Toniolo mit einer Aktion am Rheinfall zur Frauenfussball-EM Schlagzeilen. Diese hat ein rechtliches Nachspiel. 

Beat Toniolo will Unternehmer Roberto Martullo, Ehemann von SVP-Nationalrätin und Chefin der Ems-Chemie Magdalena Martullo-Blocher, betreiben. Das berichtet der «Blick». Hintergrund ist eine überdimensionale Fahne, die zum Start der Frauen-EM im Rheinfallbecken ausgebreitet wurde. Ein Fussballfeld, 17 mal 24 Meter, darauf die Landesflaggen aller teilnehmenden Mannschaften.

Laut dem Blatt suchte Toniolo Sponsoren für dieses Vorhaben. Unbedingt dabei haben wollte er den Kultschuh Künzli. Die Traditionsfirma wurde 2024 von Roberto Martullo übernommen. So soll der Künstler dem Blocher-Schwiegersohn einen Deal angeboten haben: Martullo zahlt 7500 Franken, dafür soll das Künzli-Logo prominent auf die XXL-Fahne gedruckt werden.  Darauf soll sich der Unternehmer eingelassen haben.


Es kam jedoch anders: Kurz bevor die Fahne hätte gedruckt werden sollen, bekam demnach Toniolo ein Schreiben eines Delegierten der Europäischen Union (EU): «Ich freue mich, Ihnen mitzuteilen, dass EU-Botschafter Petros Mavromichalis gerne ein Grusswort zu Ihrer Kunstaktion am Rheinfall beitragen wird.» Die EU bot Toniolo zudem an, «im Sinne einer ideellen Unterstützung» das Logo der EU-Delegation auf der Riesenfahne abzudrucken.

Toniolo gefiel demnach diese Idee und leitete die Nachricht an Martullo weiter. Dem wiederum gefiel das überhaupt nicht und er stornierte seinen Auftrag. So wurde die Flagge am 25. Juni, ohne das Logo von Künzli, eingeweiht. 

Trotzdem fordert Toniolo jetzt 7500 Franken von dem Unternehmer und will ihn betreiben. «Mit seinem kurzfristigen und späten Rückzug verursachte mir Herr Martullo einen organisatorischen und finanziellen Schaden», heisst es laut Blick in der Begründung. 

Martullo gab an, dass err von Toniolo wissen wollte, wer neben dem Künzli-Logo sonst noch auf der Flagge präsent sein werde. Der Künstler habe zwar Sponsoren aufgezählt, jedoch nie die EU erwähnt. Mit dieser sei die Sache für Martullo erledigt gewesen, denn er wolle das Künzli-Logo «ganz sicher nicht» auf einer Flagge haben, auf der auch die EU Werbung mache.
 

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