Prozessauftakt in Erfurt: Berformance-Bosse vor Gericht

Den Berformance-Bossen um CEO Christian Lux wird tausendfacher Betrug vorgeworfen. Am Mittwoch wurde vor dem Landgericht Erfurt der Prozess gegen vier Angeklagte eröffnet.
Der Fall um den ehemaligen FCS-Sponsor Berformane geht in die nächste Runde: Am Mittwoch wurde am Landgericht Erfurt der Prozess gegen CEO Christian Lux und drei Mitangeklagte eröffnet. Es zeichnet sich ein komplexes Verfahren ab: Das Gericht hat Termine bis in den Sommer 2026 angesetzt.
Den vier Angeklagten wir gewerbs- und bandenmässiger Betrug in über 8000 Fällen vorgeworfen. Laut Staatsanwaltschaft Erfurt sollen über 5000 Personen geschädigt worden sein, darunter wohl auch Personen in der Region. Gelockt wurden die Anleger mit nahezu utopisch anmutenden Renditen, die unter anderem duch das Verpachten und Unterverpachten von Krypto-Automaten erwirtschaftet werden sollten.
Hinter diesem Versprechen soll gemäss den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft ein Ponzi-System gesteckt haben. Bei der Betrugsmasche wird das Geld von neuen Investoren früheren Investoren als angebliche Rendite ausbezahlt. So sollen Berformance 127 Millionen Euro zugeflossen sein, nach derzeitigem Kurs über 118 Millionen Franken. Davon sollen rund 60 Millionen Euro an Investoren ausbezahlt worden sein, um das System am Laufen zu halten.
Noch vor Prozessbeginn sagte der Verteidiger eines der Tatverdächtigen gegenüber dem «MDR», es sei nie beabsichtigt gewesen, ein Ponzi-System aufzubauen. Ausserdem wurde der Vorwurf erhoben, dass die Ermittlungsakten der Staatsanwaltschaft lückenhaft seien. Weiter machten die Anwälte geltend, dass das Gericht nicht über die Kompetenz für solch ein Verfahren im komplizierten System der Kryptowährungsgeschäfte verfüge. Ihrer Ansicht nach sei die Wirtschaftsstrafkammer in Mühlhausen der angemessene Ort für die Verhandlung, allerdings scheiterten sie mit der Beschwerde.
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