Ausser Vogelsanger wollen alle Regierungsräte wieder antreten

Die Schaffhauser Kantonsregierung macht für die kommenden Wahlen nur einen Sitz frei – den von Walter Vogelsanger. Die restlichen Regierungsräte sind entschlossen, eine weitere Amtsperiode anzuhängen.
Einen Tag bevor Walter Vogelsanger seinen Verzicht auf eine Wiederwahl als Regierungsrat bekannt gab, fragten die «Schaffhauser Nachrichten» alle amtierenden Regierungsräte, ob sie es noch einmal wissen wollten. Sie wollen.
Dino Tamagni (SVP) sagt: «Ich habe dieses ehrenvolle Amt nun seit rund drei Jahren inne und möchte es auch weiterhin ausüben». Wenn seine Partei ihn nominiere – was Formsache ist –, werde er in den Wahlkampf ziehen. Dabei gehe es auch um Kontinuität. «Wenn man zum ersten Mal für ein solches Amt kandidiert, ist man sich bewusst, dass man es nicht nur für vier Jahre macht», sagt der Volkswirtschaftsdirektor.
Nachdem sein Start ins Amt von Corona und den Härtefallgeldern für Unternehmen geprägt war, habe er erste dieses Jahr so richtig mit anderen Projekten loslegen können. Und diverse Aufgaben gelte es noch zu erledigen. «Ich freue mich darauf.»
Gleichzeitig mit Tamagni wurde Patrick Strasser (SP) in den Regierungsrat gewählt. «Ich würde mich freuen, auch in der nächsten Legislatur als Regierungsrat tätig sein zu können», sagt er. Im Erziehungsdepartement, dem er vorsteht, gebe es verschiedene Bereiche, in denen es «offene Baustellen» gebe.
Diese Baustellen seien namentlich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der integrative Unterricht, das Lohnsystem der Lehrpersonen und die geleiteten Schulen. Daran wolle er weiterarbeiten «und sie zu Ende führen», formulierte Strasser seine Ziele für die nächsten vier Jahre. Das müsse aber die Partei entscheiden, die Ende März die Kandidaten nominiere, sagt Strasser demütig.
Stamm Hurter will keinen auf Trump machen
Auch Cornelia Stamm Hurter (SVP) nennt in ihrem Finanzdepartement viele offene Projekte, die sie gerne zu Ende bringen würde. Für sie ist deshalb klar: «Wenn mich die Delegiertenversammlung nominiert, trete ich gerne an.» Ihre Arbeit mache ihr viel Freude. «Es ist ein Privileg, die Geschicke des Kantons lenken zu dürfen», sagt Stamm Hurter.
Sie ist seit April 2018 im Amt. Sie ist die älteste Regierungsrätin, aber nicht das amtsälteste Regierungsratsmitglied. Würde sie sich erneut zur Wahl stellen, würde sie für vier Jahre kandidieren. Während ihrer Amtszeit würde sie das Pensionsalter erreichen. «Sag niemals nie, aber ich sehe mich weniger wie Biden oder Trump im hohen Alter in einem Amt», sagt die Finanzdirektorin.
Der amtsälteste Regierungsrat, der sich dieses Jahr zur Wiederwahl stellt, ist Martin Kessler (FDP). Der Baudirektor sagt: «Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht und allen, die mich gefragt haben, immer gesagt: Wenn mich die Parteiversammlung wieder nominiert, trete ich auf jeden Fall wieder an. Der Kantonsregierung anzugehören, ist für ihn nicht nur eine grosse Ehre, sondern auch eine unglaublich spannende Aufgabe.»
Im Baudepartement seien viele aktuelle Themen angesiedelt, «welche die Menschen beschäftigen und kontrovers diskutiert werden, wie zum Beispiel die Energieversorgung, das Klima, aber auch der Naturschutz, die Raumplanung und der Strassenbau.» Zudem befinde sich der Kanton in einer Phase, in der auch grosse Bauprojekte umgesetzt würden, die er weiterhin begleiten und mitgestalten wolle.