JGLP und SVP: Bei der Energieversorgung sind sie sich teils einig

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Die «Schaffhauser Nachrichten», Radio Munot und das Schaffhauser Fernsehen haben gemeinsam alle Nationalratskandidierenden des Kantons Schaffhausen eingeladen.

Von Jonas Mielsch 

Die Schweiz bezieht 70 Prozent der Energie aus dem Ausland, wie können wir das ändern?

Pia Härvelid: Ich denke, das Wichtigste ist, dass wir auf erneuerbare Energien setzen. Man sollte bestehende Anlagen ausbauen und zwar schneller als aktuell geplant. Man muss auf grosse Anlagen setzen, wo schnell viel Energie produziert wird. Auch müssen die Speicherkapazitäten erhöht werden, vor allem mit Blick auf die Versorgungssicherheit.

Pia Härvelid (JGLP)

Alter: 22

Wohnort: Thayngen

Motivation für die Kandidatur: «Alle Entscheidungen, die jetzt gefällt werden, betreffen auch mich, deshalb will ich sie mitgestalten.»

Martin Tanner: Wir werden nie ganz ohne Energie aus dem Ausland auskommen. Ich denke da zum Beispiel an Öl. Bei der restlichen Energie müssen wir unsere Energiequellen auf das Maximum ausbauen. Es kann dann sein, dass ein Windrad an einem Ort nicht so schön aussieht, aber es wird nicht anders gehen. Zudem müssen wir die Zuwanderung regulieren, weil das Energiepotenzial in der Schweiz begrenzt ist.

Martin Tanner (SVP)

Alter: 48

Wohnort: Bargen

Motivation: «Ich kandidiere fürs Allgemeinwohl, um alle ein bisschen weiterzubringen.»

Eine Begrenzung der Zuwanderung, um die Energieversorgung zu sichern, Was halten Sie davon, Frau Härvelid?

Härvelid: Ich denke nicht, dass das die richtige Lösung ist. Gerade wegen des Fachkräftemangels. Es braucht hier auch die Eigenverantwortung, so wie im letzten Winter. Man muss die Menschen wieder sensibilisieren, damit sie nicht unnötig Energie verbrauchen. Zudem müssen wir offen sein für neue innovative Lösungen.

Die Grünen fordern Verbote. Diese fallen bei der Bevölkerung durch. Müsste man nicht einen anderen Zugang finden, damit die Bevölkerung offener für solche Anliegen ist?

Härvelid: Ich denke, mit Zwang oder Verboten wird es schwierig. Ich wäre dafür, dass man mehr Anreize schafft. Unter anderem mit Förderungsgeldern. Auch muss man der Bevölkerung besser erklären, weshalb es solche Massnahmen braucht oder weshalb man auf diese Energiequelle setzen soll.

Tanner: Ich finde, dass Verbote oder Pflichten schwierig umsetzbar sind. Auch denke ich, dass es nicht noch mehr Fördergelder braucht. Beim Strom wird der Markt das regeln. Das merkt man gerade jetzt, wo die Strompreise steigen. Da überlegen sich nun viele, ob eine Solaranlage für den Eigengebrauch nicht sinnvoller wäre.

Bis aber der Markt das regelt, braucht es noch Zeit. Trotzdem hat sich das Volk für eine klare Klimastrategie ausgesprochen. Braucht es deshalb nicht gewisse Fördergelder?

Tanner: Es braucht natürlich gewisse Fördermittel für diese Übergangszeit. So kann das Energieproblem schneller gelöst werden. Man müsste aber schon auch schauen, dass es nach einer gewissen Zeit ohne geht. Man muss aber auch sehen, dass man sich entscheiden muss, wofür es eine Pflicht braucht. Es gibt eine Pflicht für begrünte Dächer, eine gleichzeitige Solarpflicht geht nicht auf. Beides kann man nicht haben.

Schlussgang

Eine Flugreise oder eine Zugfahrt?

Tanner: Eine Zugfahrt ist irgendwann begrenzt. Aber wenn möglich immer mit dem Zug.

Härvelid: Ich mache gerne eine Zugreise. Sehr gerne sogar mit dem Nachtzug.

Wenn ich die Beziehungen zur EU allein bestimmen könnte, dann würde ich?

Härvelid: Ich würde die Zusammenarbeit weiter fördern.

Tanner: Ich würde schauen, dass die Schweiz selbstbewusster auftritt. Das nicht jedes EU-Gesetz ohne Überlegen übernommen wird.

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