Fast allen Jugendlichen aus der Region Schaffhausen gelingt der Schritt ins Berufsleben

Alexander Vitolić | 
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Wie es nach der Schule weitergehen soll, wissen die meisten Jugendlichen bereits. Derweil bleiben auch viele Lehrstellen unbesetzt. Bild: Melanie Duchene

Das Angebot an Lehrstellen ist höher als in den Jahren zuvor, schreibt das Berufsinformationszentrum BIZ. Nur 20 Jugendliche von insgesamt 861 stehen dieses Jahr noch ohne Anschlusslösung da.

Wie jedes Jahr ermittelte das Berufsinformationszentrum (BIZ) mittels Befragung der Schaffhauser Abschlussklassen Zahlen zu den Schulaustritten und den Anschlusslösungen. Damit ist gemeint, wie viele Schülerinnen und Schüler sich unmittelbar im «Anschluss» an die Oberstufe für eine weiterführende Ausbildung oder Lehre verpflichtet haben. Die gute Nachricht: fast alle.

Der Bericht beleuchtet die Lehrstellensituation und zeigt zudem auf, mit welchen Massnahmen Jugendliche unterstützt werden. Die Kennzahlen zu Lehrstellen und Lehrverträgen wurden durch die Abteilung Berufsberatung und die Abteilung Berufsbildung erhoben.

Schulaustritte und Anschlusslösungen

Dieses Jahr verlassen 861 Jugendliche, 418 Mädchen und 443 Knaben, die Schule. Das sind zehn Jugendliche mehr als 2022. 841 Jugendliche (das entspricht 97,7 Prozent) haben zum Zeitpunkt des Berichts eine Anschlusslösung, das sind 1,5 Prozent mehr als vergangenes Jahr. Die leicht höhere Quote Jugendlicher mit Anschlusslösung kann auch dieses Jahr mit der guten Lehrstellensituation begründet werden, schreibt das BIZ.

Die drei Branchen, die am meisten Mühe haben, genug Lernende zu finden, sind: «Verkauf/ Einkauf», «Bau» und «Gastgewerbe/ Hotellerie».

Nur 20 Jugendliche stehen dieses Jahr ohne Anschlusslösung da – die meisten von ihnen kommen aus Integrationsklassen. Dass diese mehr Zeit für eine Anschlusslösung benötigen, ist aus der Sicht des BIZ nicht ungewöhnlich. Sie werden in Zusammenarbeit mit den Lehrpersonen für eine Berufswahllösung motiviert, das Beratungsangebot und die Unterstützung des BIZ zu nutzen.

Die Grafik zeigt auf, welche Branchen teilweise Mühe bekunden, die Lehrstellen nach ihren Vorstellungen zu besetzen. Quelle: BIZ Schaffhausen

Von den 361 austretenden Jugendlichen der Sekundarschule haben alle eine Anschlusslösung. Ähnlich verhält es sich bei den Schulaustritten der Realschule. Von 264 Jugendlichen hat zum Befragungszeitpunkt nur ein Jugendlicher noch keine Anschlusslösung. Drei Schülerinnen und ein Schüler aus Privatschulen wie der International School, dem Lindenforum oder der Stadtrandschule, sind ebenfalls noch auf der Suche.

Wo Lernende fehlen

827 Lehrverträge sind per Anfang Juli abgeschlossen worden, das sind 45 mehr als 2022. 286 Lehrstellen sind noch unbesetzt, 56 mehr als im Vorjahr. 62 davon sind zweijährige Ausbildungen, die mit dem eidgenössischen Berufsattest (EBA) abgeschlossen werden. «Verkauf und Einkauf», «Bau» sowie «Gastgewerbe und Hotellerie» sind die drei Branchen, die aktuell am meisten Mühe bekunden, Lernende zu finden. Ob diese Lehrstellen den Präferenzen oder der Eignung der Jugendlichen zu wenig entsprechen, wird im Bericht nicht erwähnt.

Von den 361 schulaustretenden Jugendlichen der Sekundarschule haben alle eine Anschlusslösung. Quelle: BIZ Schaffhausen

68,4 Prozent aller Schulabgängerinnen und Schulabgänger treten in eine berufliche EFZ- oder EBA-Grundbildung ein. Das sind 589 Jugendliche. Insgesamt wurden 157 verschiedene Berufe gewählt. 13,1 Prozent aus der 3. Orientierungsstufe und den Brückenangeboten besuchen neu die Kantonsschule, die Fachmittelschule oder die Handelsmittelschule. Das sind fast drei Prozent mehr als 2022.

Das Angebot an Lehrstellen ist höher als in den Jahren zuvor. Die gute Lehrstellensituation des Schuljahres 22/23 habe dazu geführt, so der Bericht weiter, dass keine besonderen Massnahmen, wie das «Hotbiz» in den Jahren zuvor, notwendig sind.

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