Der grosse Schaffhauser Glacé-Guide: Wir sind auf der Suche nach dem besten Glacé

Fabienne Jacomet | 
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Sommer, Sonne, Sonnenschein – das schreit nach einem kühlen Glacé. Wir haben uns auf die Suche nach Gelaterias in der Region gemacht, uns durch deren Angebot probiert und eine nicht vollständige Liste zusammengestellt. Ein Tipp am Rande: Das Probieren besser auf mehrere Tage verteilen, denn selbst Glacé kann einem irgendwann verleiden.

Kaltes auf dem Fronwagplatz

Es ist Mittagszeit als wir auf dem Fronwagplatz ankommen. Ein Handwerker bestellt bei Kathiravel «Babu» Rupakumar am «Abaco»-Glacéstand gerade eine Kugel «Stracciatella». 36 Sorten werden im Abaco in der kleinen Manufaktur selbst produziert, 18 stehen jeweils am Stand zur Auswahl. Zwar werden beim Stand keine Sitzgelegenheiten bereitgestellt, aber auf dem Fronwagplatz gibt es genügend Bänkli zum Verweilen.

Die Kugel kostet 3 Franken, auch hier sind Sorbets und das «Kokos»-Glacé vegan und alles ist glutenfrei bis auf das «Cookie»-Glacé. Wir probieren «Rum-Jamaica» und «Ingwer-Zitrone». «Seid ihr schon 18?», fragt Rupakumar und lacht, als er uns das «Rum-Jamaica»-Glacé mit den in Rum eingelegten Rosinen reicht. Beide Sorten überzeugen und wir können zufrieden nach dem nächsten Glacé suchen.

«Abaco»-Glacéstand, Fronwagplatz, Schaffhausen

Schokoriegel in Glacéform

Es ist die zweite Saison, in der Samir Saliji und seine Frau Merita im «La Perla» selbst gemachtes Glacé, Coupes und Frappés verkaufen. 20 Sorten bieten sie an, darunter «Snickers» oder «Kinder Bueno». Letztere laufe mit am besten, so Saliji. Als wir vorbeikommen, bestellt jemand eine Kugel «Snickers». Auch hier werden die Glacés auf glutenfreier Basis hergestellt, die Schokoriegelvarianten sind es aber wegen der Toppings nicht.

Sorbets sind vegan, die Kugel kostet 2.80 Franken. Wir probieren «Feige-Walnuss» und «After Eight». Erstere ist etwas zu süss für unseren Geschmack. «After Eight», das Saliji auf Wunsch der Kundschaft ins Sortiment genommen hat, überzeugt aber umso mehr, weil die Minze überhaupt nicht künstlich schmeckt: Das «Zahnpastagefühl» bleibt aus. Sitzgelegenheiten gibt es innen und aussen.

«La Perla», Unterstadt 31, Schaffhausen.

Sorten mit kuriosen Namen

«Unicorn» und «Caprese», stehen auf Schildern vor den Behältern mit Glacé im «Il Gelatino». Auf dem «Caprese»-Glacé liegen Basilikumblätter. «Ist das wirklich Tomate-Mozzarella-Glacé?», fragen wir vorsichtig. Nazar Masud winkt ab. «Das heisst nur so.» In Wirklichkeit handelt es sich um ein Sorbet mit Erdbeere, Zitrone und eben Basilikum. Natürlich probieren wir – und sind begeistert ab der Frische.

«Unicorn» schmeckt nach Kaugummi. Etwas gewöhnungsbedürftig, Kaugummi als Glacé zu essen, aber die blaupinke Marmorierung ist ein Hingucker. Die Kugel kostet 3 Franken, die Sorbets sind vegan. Was genau glutenfrei ist, soll noch deklariert werden, sagt Masud, der das Geschäft seit drei Wochen führt. Alle Glacés werden von der Firma Eis Gentile Schweiz mit Sitz in Dörflingen produziert.

«Il Gelatino», Löwengässchen 5, Schaffhausen.

Aus dem eigenen Garten

Als wir in der «Cascada Ice-factory» ankommen, reicht Silvia Egli einem kleinen Jungen gerade ein winziges Cornet mit einer winzigen Kugel Glacé. «Ganz kleine Waffeln für ganz kleine Kunden.» 160 Rezepte hat Egli auf Lager, alles saisonal und auch vegane und glutenfreie Varianten sind dabei. Beim Kreieren der Rezepte hat Egli jeweils Hilfe von ihrem Sohn, der Koch ist. Hergestellt wird alles vor Ort.

Wir probieren «Rosmarin-Honig» – die Kräuter in den Glacés stammen aus dem eigenen Garten – und «Himbeere». Die Kombination «Rosmarin-Honig» begeistert uns und das Himbeersorbet überrascht: Es schmeckt, als ässe man die gefrorenen Beeren direkt, nicht künstlich und nicht übertrieben süss. Die Kugel kostet 3.50 Franken. «Cascada Ice-factory» ist ein Take-away-Geschäft; ein Gang zum Rheinfall bietet sich sowieso an.

«Cascada Ice-factory», Wildenstrasse 1, Neuhausen.

Büffelmilch und Schoggibombe

Im «Il Gelato» in Stein am Rhein produziert Silvano Gosso, zusammen mit seinen Schulfreunden Erzio und Sandra, seit vier Jahren 31 Glacésorten in Bioqualität. Als wir dort ankommen, hat sich bereits eine kleine Schlange gebildet. Wir entscheiden uns für eine Kugel «Sicilia» – mit Büffelmilch, Pistazienmus und selbst gemachter Orangenmarmelade – und die vegane «Schoggi»-Variante mit schwarzer Waffel.

«Sicilia» kommt aufgrund der verschiedenen Texturen der Komponenten besonders gut an. Das «Schoggi»-Glacé ist mit der schwarzen Waffel ein Hingucker und schmeckt ebenfalls, ist aber etwas mastig. Die Kugel kostet 3 Franken und es gibt auch glutenfreie Optionen. Wer das Glacé vor Ort essen will, kann auf einem Bänkli vor dem Geschäft Platz nehmen oder geht zu Fuss an den Rhein.

«Il Gelato», Unterstadt 12, Stein am Rhein.

Altbekanntes mit Entenlogo

180 Glacérezepte haben die Gelatieri bei «El Bertin» in der Unterstadt in Schaffhausen auf Lager, jeweils 24 stehen bereit. Seit 1997 gibt es die Gelateria bereits. Alles ist glutenfrei – bis auf «Apfelstrudel», im Herbst erhältlich. Die Kugel kostet 3 Franken, Sorbets sind vegan. Lorena Rosad lässt uns «Wassermelone» und «Mohn-Marzipan» probieren. Das Fazit zu «Wassermelone»: «Das bringt mich gleich zurück nach Thailand.» «Mohn-Marzipan» überzeugt, weil es wider Erwarten nicht so süss ist und man den Mohn sogar rausschmecken kann.

Eine Kundin betritt den Laden. Sie wählt «Mohn-Marzipan» und «Dunkle Schokolade-Chili». «Das ist die beste Kombi», sagt sie und schnappt sich ihren Becher. Ihr Glacé isst sie zwar nicht vor Ort. Es gäbe aber Sitzmöglichkeiten im Innenbereich und ein Bänkli direkt vor dem Lokal.

«El Bertin», Unterstadt 13, Schaffhausen.

Ihre lieblings Gelateria (die wir vergessen haben?)

Natürlich ist unsere Liste nicht abschliessend. Haben wir Ihren Lieblingsladen vergessen? Melden Sie sich in den Kommentaren und sagen Sie uns, warum genau diese Gelateria das beste Glacé im Kanton hat.

Wo gibt es die beste Glacé?

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