Asiatische Tigermücke: An zwei Standorten im Kanton nachgewiesen

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Im Kanton Schaffhausen wurde die Asiatische Tigermücke im Jahr 2019 zum ersten Mal nachgewiesen. Bild: Wikimedia Commons

Die Asiatische Tigermücke scheint sich im Kanton Schaffhausen zu verbreiten. 2019 wurde sie zum ersten Mal nachgewiesen. Dieses Jahr sind Spuren des Insekts an zwei Standorten im Kanton festgestellt worden.

In der Schweiz wird die Asiatische Tigermücke mehr und mehr zum Thema. Denn sie hat sich in den letzten Jahren auch hierzulande zunehmend ausgebreitet. Im Kanton Schaffhausen wurde sie im Jahr 2019 zum ersten Mal nachgewiesen. Seither führt das Interkantonale Labor in den Sommermonaten ein Monitoring an besonders frequentierten Standorten durch. Damit soll festgestellt werden, ob sich diese gebietsfremde Mückenart in der Region etabliert oder es sich um Einzelfunde handelt.

Reisetätigkeit als Hauptfaktor

Wie das Interkantonale Labor mitteilt, findet die Verbreitung dieser Insekten vorwiegend durch Personen- oder Warentransport statt, indem die Tigermücken als blinde Passagiere mitreisen. Dies habe sich deutlich während der Pandemie gezeigt, als die Reisetätigkeiten stark eingeschränkt waren. Denn in diesem Zeitraum wurden im Kanton keine Asiatischen Tigermücken nachgewiesen. «Mit der Wiederaufnahme der Reise- und Transporttätigkeiten verbreiten sich nun auch diese Insekten wieder vermehrt», schreibt das Interkantonale Labor.

In diesem Jahr hat das Interkantonale Labor an den zwei überwachten Standorten im Kanton - Zoll Thayngen und Rheinfall - Asiatische Tigermücken nachgewiesen. Dies sei zu erwarten gewesen und zeige, dass sich diese Stechmücken weiter im Kanton ausbreiten. «Durch den Klimawandel begünstigt, steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich die eingeschleppten Tiere bei uns vermehren und Kolonien bilden.»

Die Asiatische Tigermücke

Diese ursprünglich aus Asien stammende Mücke ist potentielle Überträgerin von tropischen Krankheiten wie Dengue, Chikungunya oder Zika. Hier gibt das Interkantonale Labor aber vorerst Entwarnung: «Weil die Tigermücke die Krankheitsviren nur übertragen kann, wenn sie zuvor einen infizierten Menschen gestochen hat, liegt die Ansteckungsgefahr bei uns trotzdem praktisch bei Null.» Viel lästiger sei die Tatsache, dass die Asiatische Tigermücke wie auch die Asiatische Buschmücke, die sich bei uns bereits in grosser Zahl etabliert habe, tagaktiv und sehr aggressiv sei. Die Stiche beider invasiver gebietsfremder Tiere seien zudem schmerzhafter als jene der einheimischen Stechmücken und können auch allergische Reaktionen auslösen.

Unter diesem Link gelangen Sie zur Homepage der Schweizerischen Mückenzentrale und finden dort mehr Informationen zur Asiatischen Tigermücke, deren Aussehen und den Unterscheidungsmerkmalen.

An den Fundorten wird das Interkantonale Labor als zuständige Vollzugsbehörde am Freitag, 2. September zusammen mit einem Experten aus dem Tessin grossräumig ein zusätzliches Monitoring auf Eier und Larven durchführen. Asiatische Tigermücken bewegen sich gemäss Mitteilung nach dem Schlüpfen lediglich in einem kleinen Rayon. Deshalb sei es unerlässlich, dass die Umgebung genau nach möglichen Ablageorten für die Mückeneier abgesucht werde.

Da sich die Asiatische Tigermücke gemäss Schätzungen des Interkantonalen Labors in den nächsten Jahren weiter ausbreiten wird, führt der Kanton sein Monitoring fort und wird laut Mitteilung nötigenfalls Bekämpfungsmassnahmen einleiten. Beim Monitoring wird auch an die Bevölkerung appelliert: «Genauso wichtig ist, dass die Bevölkerung aktiv mithilft und diesen gebietsfremden Stechmücken keinen Raum für deren Ausbreitung gibt.» Bei Verdachtsfunden kann man sich hier melden oder direkt bei Roman Fendt vom Interkantonalen Labor: [email protected], 052 632 75 30. (eku)

Das können Sie gegen die Verbreitung tun

Stechmücken brauchen Wasser für die Entwicklung der Larven. Deshalb ist es wichtig, dass Sie keine mit Wasser gefüllten Gefässe auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten stehen haben. Dazu gehören Untersetzer von Töpfen, Eimer, Spritzkannen, Vasen, Kinderspielzeug und vieles mehr. Diese müssen mindestens einmal pro Woche geleert werden. Die Regenwassertonnen sollen mit einem Deckel dicht verschlossen und nur bei Regen geöffnet werden. Kontrollieren Sie Ihre Dachrinne auf Verstopfungen. In Teichen und Fliessgewässern kann sich die Tigermücke übrigens kaum vermehren, weil Fische, Amphibien und andere Insektenlarven die Larven fressen. Weitere Informationen finden Sie hier.

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