Im Dorf zusammenkommen und die Tradition fortführen

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Cathrin Gysel ist Mitorganisatorin der Nationalfeier. Bild: Martina Müller

Cathrin Gysel ist Vorstandsmitglied des Vereins «Imno Baarze» und Organisatorin der Festwirtschaft am 1. August.

Die Feier zum 1. August ist etwas Besonderes für Cathrin Gysel. Aber nicht nur für sie, sondern für das ganze Dorf Barzheim. In der 180-Einwohner-Gemeinde hat die Nationalfeier lange Tradition. «Auch wenn sich an den Ursprung keiner mehr erinnern kann», sagt Gysel, die extra noch mal bei ihrem Vater nachgefragt hat. Sie selbst ist in den letzten 36 Jahren, mit einer Ausnahme, bei jeder 1.-August-Feier dabei gewesen. Und sie ist 36 Jahre alt. Nur einmal, als sie mit ihrem Mann auf Hochzeitsreise war, fehlte sie. Die Feierlichkeiten werden vom Dorfverein «Imno Baarze», der um die 80 Mitglieder hat, organisiert. Dass sie diese Tradition an ihre Kinder weitergeben und dass man gemeinsam etwas auf die Beine stellen könne, «das ist sehr wertvoll», sagt Gysel, die bei der Organisation mithilft.

Damit wird die Tradition an die Jungen weitergegeben. Viele Jüngere wollen von sich aus mithelfen und bringen sich mit Vorschlägen ein. Bereits bei den Vorbereitungen übernimmt jeder im Dorfverein eine Aufgabe. «Es ist schön, dass man nicht allein ist.» Viele übernehmen schon seit Jahren immer die gleiche Schicht und freuen sich darauf, das mit einer bestimmten Person tun können. Genauso schön sei es auch, mit Leuten zusammenzukommen, mit denen man ansonsten eher weniger zu tun habe. Gysel leitet dieses Jahr gemeinsam mit Mario Tissi die Festwirtschaft. Ganz klassisch gibt es neben Pommes und Bratwürsten auch ein Kuchenbuffet, zu dem fast jeder im Dorf etwas mitbringt. Gysel organisiert auch sonst und hilft überall mit.

Für die Feierlichkeiten zum 1. August, die bei gutem Wetter immer unter freiem Himmel auf dem Dorfplatz stattfinden, erwarten sie in Barzheim zwischen 200 und 300 Personen. Viele würden auch aus dem benachbarten Thayngen oder den angrenzenden deutschen Gemeinden im Hegau kommen, was Gysel sehr freut. Doch nicht nur die, auch frühere Dorfbewohner kämen zur 1.-August-Feier gerne wieder. Der Brunch findet alle sieben Jahre statt. Barzheim wechselt sich mit den Reiatgemeinden ab. Mit acht Bauernhöfen im Dorf ist Barzheim sehr landwirtschaftlich geprägt. Bei entsprechendem Wetter kann es daher sein, dass das Ende der Ernte mit der 1.-August-Feier zusammenfällt.

Auch wenn man sich bei der Vorbereitungen unsicher sei, ob alles klappt. Bisher hat immer alles gut funktioniert. «Das Wichtigste ist sowieso das Zusammenkommen des Dorfes», sagt Gysel. Wenn man eine Möglichkeit habe, sich wieder einmal zu treffen und dabei die Tradition aufrechtzuerhalten. Daher freut sich Gysel auch schon auf den Moment, an dem sie endlich wieder die Tracht aus dem Schrank holen kann. Zur Nationalfeier wird in Barzheim die Schaffhauser Tracht getragen. Die Tracht anzuziehen, das Dorf zu schmücken und die Fähnchen rauszuhängen, das sei ihr persönliches Highlight am Nationalfeiertag. (mmü)

Zur Person

Alter: 36

Zivilstand: verheiratet, drei Kinder

Beruf: Buchhalterin im eigenen Betrieb

Wohnort: Barzheim

Hobbys: Wandern, Ski fahren, Pferde

Ausgleich: Zeit im Garten verbringen

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