Ovale Boje wird als Wiffenersatz im Rhein getestet

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Die neue Boje im Rhein. Bild: zvg

Seit Mitte März wird eine ovale Boje als Schifffahrtszeichen im Rhein getestet. Mit dem Praxistest sollen Erkenntnisse über die Tauglichkeit als Wiffenersatz gewonnen werden. Das teilte der Kanton Schaffhausen in einer Medienmitteilung mit. Diese war von den Partnerorganisationen Tiefbau Schaffhausen, Landratsamts Konstanz, Seepolizei Thurgau, Schaffhauser Polizei und der Schweizerische Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh) entschieden worden. Die jetzt eingesetzte Boje, die in ähnlicher Form auf einem Rheinabschnitt im Saarland angewendet wird, ist bereits gesetzt worden.

Die ovale Form der Boje, welche von einem deutschen Bojenbauer entwickelt wurde, soll die Stabilität in Strömungsrichtung verbessern. Zudem soll ein Verlängerungsaufsatz mit integriertem Radarreflektor möglichst lange im Blickfeld der URh Kapitäne sichtbar bleiben.

Die Versuchsboje wurde im Zuge der alljährlichen Unterhaltsarbeiten an den Schifffahrtszeichen Mitte März im Bereich des Schupfens unterhalb der Wiffe Nr. 67 installiert. Die Boje wird von einem 1,7 Tonnen schweren Bojenstein über eine Kette gehalten. Vorausgesetzt, es treten keine unerwarteten Ereignisse ein, ist der Bojentest über eine Dauer von mindestens einem Hochwasser und Niederwasser - maximal 5 Jahre - geplant.

Auch die Versuchsboje mit Verankerungskette ist wie alle anderen Schifffahrtszeichen im Rhein eine erhebliche Gefahr für Schwimmer und Boote und darf keinesfalls «angesteuert» werden. (rd)

Wiffen im Rhein

Die Schifffahrt auf dem Untersee und Rhein zwischen Konstanz und Schaffhausen und die entsprechende Signalisation der Schifffahrtsrinne ist zwischen der Schweiz und Deutschland mit einem Vertrag aus dem Jahr 1973 geregelt. Eine Übereinkunft betreffend die «Verbaakung» der Wasserstrassen von Konstanz bis Schaffhausen aus dem Jahr 1878 regelt die Art und Weise der Schifffahrtszeichen. Ge-mäss dieser Übereinkunft übernimmt der Kanton Schaffhausen die «Verbaakung» und den Unterhalt auf der gesamten Rheinstrecke und verwendet dazu «kräftige und leicht sichtbare Wiffen (Baaken)». Die Kosten werden vom Land Baden-Württemberg, dem Kanton Thurgau und dem Kanton Schaffhausen zu je einem Drittel übernommen.

Eine Wiffe besteht aus einem Pfahl, auf welchem ein Grün-Weisses Signal (Schifffahrtszeichen D.2) montiert ist. Die grüne Seite markiert die Fahrrinne der Kursschiffe. Boote mit wenig Tiefgang wie z.B. Weidlinge oder Schlauchboote sollten unbedingt auf der weissen Seite fahren und einen Sicherheitsab-stand zu den Wiffen halten.

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