Wegen E-Zigi: Patient mit Vergiftung im Schaffhauser Spital

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Das Rauchen von E-Zigaretten hat mittlerweile einen ähnlich schlechten Ruf wie das Rauchen von herkömmlichen Tabakprodukten. Symbolbild: Pixabay

In den USA sind schon fast 50 E-Zigaretten-Raucher an den Folgen der elektrischen Glimmstängel gestorben. Jetzt wird publik: Auch in Schaffhausen wurde ein Patient ins Spital eingeliefert.

Zu Beginn als «gesunde Alternative» zu herkömmlichen Zigaretten gefeiert, hat das Image von E-Zigaretten mittlerweile Kratzer bekommen. Einerseits sind da die Geschichten von explodierenden E-Zigis, andererseits werden vermehrt Fälle von Konsumenten mit schlimmen Lungenschäden öffentlich. Besonders in den USA steigt die Zahl solcher Dampfer-Patienten rasant - über 2000 Raucher wurden bereits ins Spital eingeliefert, 47 davon sind sogar gestorben. 

In der Schweiz wusste man bisher nur von einem Fall - anfangs Jahr wurde eine 44-Jährige notfallmässig mit massiven Atemproblemen ins Kantonsspital in Winterthur gebracht. Wie der «SonntagsBlick» schreibt, gibt es aber noch einen zweiten Vorfall, der bisher unter dem Deckel blieb - und zwar in Schaffhausen. Bereits 2018 musste eine von einer Vergiftung betroffene Person im Kantonsspital behandelt werden. «Ein ziemlich klarer Fall» sei das laut der leitenden Pneumologin gewesen und nicht nur ein Verdachtsfall, sagt Spitalsprecher Lukas Feurer im «SonntagsBlick». Mehr Informationen gibt es mit Hinweis auf den Patientenschutz nicht.

Thema für die Politik

Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit (BLV) schreibt auf seiner Website derweil: «Informationen über ähnliche Krankheitsfälle [wie in den USA; Anm. d. Red.] in der Schweiz liegen derzeit keine vor.» Und auch Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) sagt: «Bisher haben wir hierzulande keine Kenntnis von Vergiftungen.» Zu den Fällen in Schaffhausen und Winterthur meint er schliesslich, es könne sein, dass Einzelfälle auch in der Schweiz vorkommen würden. 

Was genau die schweren Lungenprobleme beim Rauchen von E-Zigis verursacht, ist noch nicht vollständig geklärt. Der Schaffhauser Patient ist mittlerweile wieder gesund - die zuständigen Ärzte arbeiten den Fall jetzt wissenschaftlich auf.

Und auf politischer Ebene werden im nächsten Jahr wohl Entscheidungen fallen, wenn sich das Parlament mit dem neuen Tabakproduktegesetz beschäftigt, das neu auch für E-Zigaretten gelten soll. Das würde deutlich strengere Regeln für Verkauf und Werbung mit sich bringen. (lex)

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