Schaffhauser GLP: Regula Widmer verzichtet auf Ständeratskandidatur

Alexa Scherrer | 
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Regula Widmer will sich nicht mehr für den Ständerat aufstellen lassen.

Sie wäre die einzige Frau im Schaffhauser Ständeratswahlkampf gewesen: Jetzt macht Regula Widmer von der GLP einen Rückzieher. Die Herausforderung sei zu gross.

Für den heutigen Montagabend hat die Grünliberale Partei Schaffhausen zur Mitglieder – und Nominationsversammlung eingeladen, die Kandidaten für die anstehenden Stände- und Nationalratswahlen sollten bekanntgegeben werden. Dass sich Regula Widmer, Kantonsrätin und ehemalige GLP-Präsidentin, einen Sitz im Stöckli schnappen wollte, war schon lange vor der offiziellen Verkündigung heute Abend ein offenes Geheimnis. Sie wäre als einzige Schaffhauser Frau in den Ständeratswahlkampf eingestiegen. Doch jetzt ist alles anders gekommen: Widmer zieht ihre Kandidatur zurück.

Einen Wahlkampf in der gegenwärtigen Konstellation sei nicht sinnvoll, sagte sie gegenüber Radio SRF. «Die beiden bisherigen Ständeräte sitzen fest im Sattel. Gegen solche Kandidaten als kleine Partei anzutreten, ist eine sehr grosse Herausforderung», sagt Widmer. Sie habe die Parteileitung davon überzeugen können, sich stattdessen auf die Nationalratswahlen zu konzentrieren. Nicht recht zu dieser Absprache passen will die Aussage von Parteipräsident Christoph Hak. «Wir wären gerne angetreten», sagt er. Die Absage habe ihn schon auf dem linken Fuss erwischt. 

Pentti Aellig, SVP-Kantonsrat und Gemeindepräsident von Dörflingen, prangerte in seiner SN-Kolumne vom Freitag Widmers ökologischen Fussabdruck an. Sie pendle zwischen ihrer Zweitwohnung in Florida und ihrem Zuhause in Schaffhausen hin und her. Für jemanden, der den nationalen Klimanotstand ausrufen wolle, sehe er hier noch «ökologisches Optimierungspotenzial». Diese Kritik sei nicht «matchentscheidend» für ihre Entscheidung gewesen, sagt Widmer. Wer sich in der Öffentlichkeit exponiere, werde angegriffen. «Da muss man drüberstehen.»

Den beiden bisherigen Schaffhauser Ständeräte Thomas Minder (parteilos) und Hannes Germann (SVP) dürfte die Nachricht nicht ungelegen kommen - immerhin bleibt es für sie so bei nur zwei Herausfordern. Einerseits greift Regierungsrat Christian Amsler für die FDP einen Sitz im Ständerat an, andererseits Kantonsrat Patrick Portmann für die SP.

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