Wegen Steuer-Tricksereien: 50 Millionen Franken mehr für Schaffhausen

Die Beratungsfirma Accenture musste in der Schweiz rund 200 Millionen Franken Steuern nachzahlen - 50 entfielen auf den Kanton Schaffhausen. Das erklärt den guten Jahresabschluss 2017.
Im Jahr 2001 kam die international tätige Wirtschaftsberaterfirma Accenture in den Kanton Schaffhausen. Die Holding verschob insbesondere geistiges Eigentum - zum Beispiel Software-Patente - in die Schweiz. Neun Jahre später wiederum wanderte dieses geistige Eigentum von der Schweiz nach Irland. Und scheinbar machten die Luxemburg-Leaks Accenture einen dicken Strich durch die Rechnung. Im entsprechenden Dokument über Accenture war nämlich zu lesen, dass die Firma den Wert des geistigen Eigentums beim Wegzug aus der Schweiz mit 1,2 Milliarden Dollar bezifferte - in Irland dann aber sieben Milliarden veranschlagt wurden. Wie der «Tages-Anzeiger» und «Süddeutsche.de» schreiben, begannen die Behörden aufgrund der grossen Differenz nachzuforschen.
Accenture gab kein fehlbares Verhalten zu - vor zwei Jahren kam dann aber ein Deal zustande. 2017 wurde der Konzern von strafbarem Verhalten freigesprochen, musste das den Steuerbehörden aber mit rund 200 Millionen Franken bezahlen. Dabei handle es sich für die eidgenössische Steuerbehörde ESTV um eine Rekordsumme im Bereich der nach eigenen Untersuchungen eingetriebenen Nachsteuern. Rund ein Viertel der Summe, also 50 Millionen Franken, sollen in die Kasse des Kantons Schaffhausen geflossen sein.
Somit ist jetzt klar, weshalb der Kanton das Jahr 2017 mit einem ausserordentlich guten Ergebnis abgeschlossen hat. Die Regierung gab damals Nachsteuern von Unternehmen als Hauptgrund für das Plus von über 36 Millionen Franken an. (lex)