Die neuen Werke werden bald zu sehen sein

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Unterzeichnung des Vertrags: Katharina Epprecht, Direktorin Museum zu Allerheiligen, Françoise-Marie Schubert Richter (Erbin des Stifterpaars), Christa Sommer-Schubert (Erbin des Stifterpaars) und Raphaël Rohner, Stadtrat Schaffhausen und Bildungsreferent (von links).

Eine Kunstsammlung im Wert von einer Million Franken erweitert neu die Bestände des Museums zu Allerheiligen. Wir haben mit Kurator Andreas Rüfenacht darüber gesprochen

Herr Rüfenacht, Sie sind seit April als ­Kurator im Museum zu Allerheiligen tätig. Welche Bedeutung hat diese Schenkung?

Andreas Rüfenacht: Sie ist eines meiner grössten Projekte im Museum zu Allerheiligen. Eine ausserordentliche Situation also – gerade für einen Jungkurator wie mich. Eine solche Erweiterung gibt es nicht jeden Tag. Es ist eher unwahrscheinlich, dass ich in meiner Karriere noch einmal so etwas erleben darf. Als Vollblutkunsthistoriker berührt und interessiert mich die regionale Bedeutung der Sammlung ganz besonders.

Welche Arbeiten stehen nun für Sie an?

Nach der formalen Vertragsunterzeichnung am Mittwoch gibt es einiges zu tun. Die Werke sind auf verschiedene Standorte verteilt. Letzte Woche konnte ein Teil davon im Wohnhaus des Ehepaars Ilg in Hallau abgeholt werden. Viele Werke befinden sich noch in einem Kunstlager in Zürich und müssen in unser Depot gezügelt werden. Dann werden die Kunstwerke gereinigt, konserviert, vermessen und inventarisiert.

Welches Kunstwerk ist das wertvollste der Sammlung?

Der Wert der ganzen Sammlung beträgt knapp über eine Million Franken. Werke von Hodler und Giacometti schwingen dabei obenaus. Genaue Zahlen möchten wir aber nicht nennen. Der monetäre Wert steht für uns an sekundärer – wenn nicht tertiärer – Stelle. Viel wichtiger ist uns die inhaltliche Bedeutung der neuen Werke.

Wann werden die Kunstwerke für die Museumsbesucher zugänglich sein?

Ich möchte einige der Werke in unserer Dauerausstellung zeigen. Wann genau das sein wird, ist schwer zu sagen – möglicherweise bereits Anfang 2019. Die ganze Sammlung soll aber mit einer Sonderausstellung in den nächsten fünf Jahren der breiten Öffentlichkeit präsentiert werden.

Wie fügt sich die Sammlung in die Kunst­bestände des Museums zu Allerheiligen ein?

Die Einzelstücke ergänzen unsere interdisziplinäre Ausstellung gut. Besonders spannend sind die Bezüge zwischen den verschiedenen Künstlern. Vernetzungen von Kunstschaffenden schwingen in einer solchen Privatsammlung immer stark mit. So war der Künstler Max Gubler beispielsweise der Lehrer von Kaspar Ilg, der nicht nur sammelte, sondern auch malte. Eine Ausstellung zum Thema Künstlernetzwerke könnte ich mir ­deshalb gut vorstellen. Wir verstehen uns im Museum als eine Art «Melting Pot» kunsthistorischer Zusammenhänge.

Interview: Marielle Heeb

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