Die Lage spitzt sich für die Äschen weiter zu

Maria Gerhard | 
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Diese Äschen suchen am Rheinfallbecken den Rand auf, wo vom Hang kühles Grundwasser kommt. Bild: Samuel Gründler

An manchen Stellen hat der Rhein über 27 Grad: Damit erhöht sich noch einmal deutlich der Druck auf bestimmte Fischbestände, wie etwa Äschen und Forellen.

Wer in Stein am Rhein am Wasser entlangschlendert, kommt nicht umhin, aufgrund vertrockneter Algen und sonstiger abgestorbener Wasserpflanzen, einen leicht beissenden Geruch wahrzunehmen. Der Rhein hat dort im ganzen Kanton den höchsten Temperaturwert: Er lag gestern bei über 27 Grad. Aber auch an anderen Stellen wird es immer brenzliger für ­Äschen und Forellen (in Flurlingen wurden im Rhein gestern etwa 26,9 Grad gemessen). Immer wieder gibt es vereinzelt Sichtungen von toten Fischen, mehrheitlich grössere Tiere, wie der Kanton in einer Medienmitteilung informiert. Die Entsorgung dieser Fische sei organisiert. Die Bevölkerung wird gebeten, das nicht selbst in die Hand zu nehmen. «Wir arbeiten hier mit den Fischern und dem Zivilschutz zusammen», sagt der Sekretär des Departements des Innern, Andreas Vögeli. Für die Bereitstellung von Entsorgungscontainern sei wiederum der Kantonstierarzt zuständig.

«Wir arbeiten mit den Fischern und dem Zivilschutz zusammen.»

Andreas Vögeli, Departementssekretär

Vögeli will allerdings noch nicht von einem Massensterben wie 2003 sprechen: «Wir hoffen, dass wir daran vorbeikommen.» Schliesslich gäbe es auch Positives zu berichten: Die getroffenen Massnahmen zur Zufuhr von kälterem Wasser würden sowohl die Forellen als auch die Äschen gut annehmen. So wurden etwa die Zuflüsse des Hemishoferbachs, der Biber und des Petribachs für die Tiere geöffnet.

Trotzdem, aufgrund der aktuellen Wetterprognosen, kann in den nächsten Tagen nicht mit ergiebigen Niederschlägen gerechnet werden. Und neben den hohen Wassertemperaturen gibt auch die Tatsache, dass der Sauerstoffgehalt im Wasser weiter sinkt, Grund zur Sorge. Laut Vögeli werden derzeit sogar an passender Stelle Geräte installiert, die Sauerstoff in den Rhein befördern sollen. Vögeli ist sich jedenfalls sicher: «Geht das so weiter, kann es sehr ungemütlich werden.»

Auch sonst hält der Kanton aufgrund der fehlenden Niederschläge und der sehr hohen Temperaturen an einem generellen Feuerverbot im Wald und in Waldesnähe fest. Das teilweise heftige, aber doch sehr lokale Gewitter am 1. August habe die starke Trockenheit und die bestehende Waldbrandgefahr nicht entschärft.

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