Niederlage der Schweiz wird zu einem Tal der Tränen im Mosergarten

Kim Lenherr | 
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Nach der anfänglichen Euphorie beim gestrigen kollektiven Fanaufmarsch im Mosergarten hatte die Stimmung nach etwas mehr als einer Stunde den Nullpunkt erreicht.

Die 0:1-Niederlage gegen die Schweden führte zu hängenden Gesichtern beim Public Viewing im Mosergarten. Von einem wahren Fussballfest mit ganz viel Falkenbier und Fangesängen um 16 Uhr verwandelte sich die Stimmung nach dem Tor der Skandinavier in der 66. Minute fast in einen Gebetssaal, in dem die treusten Schweizer Nati-Fans auch noch in der Nachspielzeit, die magere drei Minuten betrug, auf den 1:1-Ausgleich hofften.

Ikea-Schränke versperrten den Weg

Um ein Tor bemühten sich die Schweizer gegen die Wikinger vergeblich, stattdessen folgte im Finish eine Rote Karte für Michael Lang. Die Karte wurde zwar doch noch zurückgezogen, aber Lang musste trotzdem frühzeitig unter die Dusche.

Rot-weisse Finger mit der Aufschrift «Goaaal!», Schweizer Flaggen und andere Fanartikel ragten in der Hülsearena in die Höhe. Bis zum Schluss gab es einen Funken Hoffnung, der bei mancher Grosschance wieder aufflackerte, was sich an zunehmender Lautstärke messen liess. Doch das war’s dann auch schon. Mit betretenen Gesichtern verliessen die Fans das Gelände. Je mehr Besucher gingen, desto mehr zerdrückte Hülse- und Lagerbierdosen kamen zum Vorschein.

Die Besucher regten sich über den «parteiischen» Schiri auf und fluchten um die Wette. Nützte aber nicht mehr viel, denn klar ist: Die Nati fand kein Mittel gegen das gelb-blaue Bollwerk und fährt nach Hause. Kein Gehupe, kein Gejubel, keine Schweizer Flaggen, die stolz aus den Autofenstern geschwungen wurden, und beim ein oder anderen BMW dürfte der Doppeladler brav im Handschuhfach gelassen worden sein.

Umfrage Stimmen zum WM-Achtelfinal der Schweiz

Lara Geissmann und Giulia Pierganni

Extra aus Mailand ist Giulia angereist, um mit ihrer Freundin Lara die Schweiz zu unterstützen. Trotz der Niederlage ­geniesst die Italienerin das Schweizer Bier und fühlt sich wohl im Schweizer Trikot.

Gilles Wächli

 Er dachte schon, dass die Schweiz nicht wirklich Chance gegen die Schweden haben wird. «Es wahr einfach ­zu wenig Feuer im Spiel, und die Schweizer haben zu wenig ­riskiert.» Nun wird ­Gilles für die belgische Mannschaft hoffen. 

Lara Fierz und Miriam Bernhard

Sie haben das Spiel ohne Bier in der Hülsearena mitverfolgt. Die ­beiden haben zwar fest auf den Sieg des Schweizer Nati-Teams gehofft, aber Lara ­vermutete schon, dass die Nati knapp verlieren wird. 

Julia Meier und ­Caroline Ritzmann

Die beiden Schülerinnen hatten zehn Minuten früher Schulschluss, um das Spiel schauen zu können. Da die Schweiz nicht mehr Weltmeister ­werden kann, wird die WM von den beiden nicht mehr weiter­verfolgt werden. 

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