«Wir haben eine gewisse Narrenfreiheit»

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Meret Mannhart an ihrem Arbeitsplatz in der Primarschule in Bülach. Bild: Saskia Baumgartner

Der heutige Kopf der Woche ist Meret Mannhart, neue Präsidentin Jungfreisinnige Schaffhausen.

Meret Mannhart auf Skiern, beim Sprung über eine Mauer, beim Handstandmachen, mit einem Surfbrett in der Hand: Die Fotos auf ihrem Facebook-Profil zeigen klar, dass Sport der 27-Jährigen wichtig ist. ­Zuletzt postete Mannhart aber auch vermehrt Wahlempfehlungen und Infovideos der FDP.

Politischer Einfluss der Familie

Seit einigen Jahren ist Mannhart politisch aktiv, und seit wenigen Tagen ist sie neue Präsidentin der Jungfreisinnigen Schaffhausen. Ihr neues Amt hat viel mit der politischen Karriere ihrer Mutter Hedy Mannhart zu tun. Als diese 2014 für die FDP in den Kantonsrat einzog, setzte sich auch Meret Mannhart in der Folge stärker mit politischen Fragen auseinander, las die Zeitung bewusster. Das Interesse, sich selbst zu engagieren, wuchs. Welcher ­Partei sie beitreten würde, war dabei keine Frage: «Ich stehe hinter der politischen Einstellung ‹mehr Freiheit, weniger Staat›.»

Kurz nachdem Meret Mannhart 2015 bei den Jungfreisinnigen eingestiegen war, fanden Erneuerungswahlen statt. Mannhart half beim Wahlkampf und trat selbst erstmals an für einen Sitz im Kantonsrat und für den Einwohnerrat in Neuhausen, ihrem damaligen Wohnort.

Zwar klappte es mit dem Einzug in die Parlamente nicht, aber das hatte auch sein Gutes: So hatte Mannhart 2017 Zeit, für ein halbes Jahr nach Kanada zu gehen, um dort intensiv Englisch zu lernen – und natürlich auch Wintersport zu treiben. Wieder zu Hause, konnte die Schulische Heilpädagogin die Einschulungsklasse in einer Primarschule in Bülach über­nehmen. «Es macht extrem viel Spass», sagt sie.

Mannhart glaubt, dass sie von ihrem Amt als Präsidentin der Jungfreisinnigen auch im Berufsleben profitieren kann. Etwa beim Organisieren oder dabei, sich trotz Gegenwind durchzusetzen, eine harte Schale zu bekommen. Was ihr bei den Jungfreisinnigen allgemein gefällt, sind die Gestaltungsmöglichkeiten. «Hier kann ich politisch etwas bewirken und ­aktiv agieren», sagt sie. Zudem habe man in der Jungpartei auch eine gewisse Narrenfreiheit. Mannhart ist zuversichtlich, mit diesen Argumenten neue Mitglieder werben zu können – das ist momentan das wichtigste Ziel der Partei, die derzeit nur aus etwas mehr als einer Handvoll Mitgliedern besteht. «Wir haben auch nicht immer die gleichen Ansichten wie die FDP», sagt Mannhart. Beim Thema «No Billag» seien die Jungfreisinnigen etwa nicht der gleichen Auffassung wie die Mutterpartei, die gegen die Initiative ist.

Nach den Sportferien wollen sich die Jungfreisinnigen zusammensetzen und ihre Ideen für das Anwerben neuer Mitglieder und über künftige Projekte austauschen. Mannhart kann sich etwa vorstellen, dass die Partei an Jungbürgerfeiern teilnimmt und dort in Kontakt zu jungen Erwachsenen kommt. (sba)

 

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