Ein Schaffhauser kämpft auf der grossen Wildwest-Bühne

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In «Winnetou 1» stellt Thomas Strehler einen Banditen dar, der im Wilden Westen von 1860 nach Gold sucht. Bild: Silvan Bucher

Thomas Strehler liebt es, in neue Rollen zu schlüpfen. Ab Samstag reitet er neben Winnetou durch die Prärie.

von Anastasia Bschlykoff

Innige Freundschaft, mitreissende Feuergefechte, atemberaubende Landschaften des Wilden Westens – damit begeistern Karl Mays Werke bis zum heutigen Tag weltweit. Dieses Jahr feiert «Winnetou 1» zum ersten Mal auf einer Schweizer Open-Air-Bühne Premiere. Aufgeführt werden die Abenteuer des Winnetou vom Samstag bis Mitte August in Engelberg. Der Schauspieler Thomas Strehler aus Schaffhausen verkörpert in der Freilichtproduktion den Wheeler, ein Mitglied der Banditenbande von Bösewicht Santer (gespielt von Sven Furrer). «Winnetou war mir ein Begriff, aber es war kein grosser Traum von mir, mal in einem Karl-May-Theaterstück mitzumachen», sagt Strehler.

Das Interesse am Projekt weckten seine Begeisterung für Freilichtspiele und seine Sehnsucht nach neuen Erfahrungen: «Ich bin ein sehr neugieriger Mensch und probiere gerne Vieles aus.» Für seine aktuelle Rolle lernte der Schaffhauser sogar reiten. Sich die Bühne mit Tieren zu teilen, ist für ihn Neuland und macht die Arbeit an der Produktion besonders anspruchsvoll. Einzigartig macht die Inszenierung aber auch deren Kulisse. Mindestens zwei Jahre lang hielten die Produzenten nach einem geeigneten Ort mit Wasser, Bergen und einer ausreichenden Fläche Ausschau, bis sie in Engelberg fündig wurden.

Ausbildung in Berlin

Eine Schauspielkarriere hatte Strehler eigentlich nicht geplant. Er absolvierte eine kaufmännische Ausbildung, merkte aber schnell, dass das nichts für ihn ist: «Ich könnte nicht über einen längeren Zeitraum immer denselben Job haben – das geht nicht.» Sein grosser Traum war es, Moderator zu werden. Dieser Traum führte ihn nach Berlin, wo er einen Job bei MTV ergatterte. Um an seinen Kompetenzen als Moderator zu arbeiten, schlug ihm seine damalige Chefin einen Schauspielkurs vor. Strehler befolgte diesen Rat und besuchte zwei Jahre lang die Berliner Schule für Schauspiel. Während der Ausbildung merkte er, wie sehr ihm die Schauspielerei gefällt. «Ich mag es, mich immer wieder in neue Situationen zu begeben, mich voll und ganz auf sie einzulassen, sie dann aber auch wieder abzuschliessen.» Zu den grossen Vorbildern des Schauspielers zählen Leonardo DiCaprio und Ryan Gosling. Beide verkörpern Rollen, die er selber gerne spielen möchte. Inspiration holt er sich aber auch von seinen Winnetou-Schauspielkollegen Christoph Kottenkamp und Sven Furrer. «Von deren Professionalität und Spiel kann ich mir sehr viel abschauen», erzählt Strehler.

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