Grossbrand zerstört Merishauser Sägerei

Bodo Lamparsky | 
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Nichts mehr übrig geblieben ist nach dem Feuer vom Samstagnachmittag von einem Merishauser Holzbau- und Sägereibetrieb. Dabei hatte der Besitzer eigentlich Erweiterungspläne.

«Da brennt’s.» Gelassen rapportierte Verena Hechtbergers Sohn seiner Mutter, was er sah. Er sass auf der Terrasse eines Wohnblocks an der Durachstrasse, als schräg gegenüber erste Flammen aus dem Dach des Sägereibetriebs am Dorfrand von Merishausen zuckten. «Dann ist es bald verdammt heiss geworden», berichtet die herbeigeeilte Mutter. «Man hat es draussen nicht mehr ausgehalten.» Rasch waren erste Einsatzkräfte vor Ort. Die Polizei riet, alle Türen und Fenster geschlossen zu halten.

Richtig mit der Angst bekamen es die Anwohner jedoch nicht. Der Wind blies Flammen und Rauch auf die dorfabgewandte Seite in Richtung der A 4 und des bewaldeten Randenabhangs. «Dort, teils hoch oben im Wald, fing es auf einmal auch noch an zu brennen», sagt die Augenzeugin. Bald seien dann Bauern mit Tankwagen vorgefahren, und von Wiechs her hätten sich am Berg ebenfalls Hilfskräfte bemerkbar gemacht.

Tatsächlich standen am Samstagnachmittag über 100 Feuerwehrleute aus Merishausen, der Stadt Schaffhausen, aus Thayngen, Dörflingen, Stein am Rhein und dem deutschen Blumberg im Einsatz. Ausserdem wurde Unterstützung aus der Luft aufgeboten: Zwei Super-Puma-Helikopter der Schweizer Armee versuchten, mit Löschwasser aus dem Schaffhauser Engeweiher die Brandherde am Randenhang zu bekämpfen. Ein weiterer Helikopter der Zürcher Kantonspolizei koordinierte die Manöver.

Am Boden verlegte die Feuerwehr eine kilometerlange Leitung zwecks Anschluss an die Wasserversorgung der Stadt Schaffhausen: Die Trockenheit hatte die durch Quellwasser gespiesenen Wasservorräte im Merishausertal schon seit Wochen knapp werden lassen. Bei Verena Hechtberger kam während der Löscharbeiten denn auch kaum mehr Wasser aus den Hahnen. «Gott sei Dank ist niemandem etwas passiert», zeigte sie sich erleichtert, nachdem die Einsatzkräfte den Brand in der Sägerei nach rund zwei Stunden unter Kontrolle hatten. Gearbeitet habe dort am Samstagnachmittag niemand.

Der Eigentümer half beim Löschen

Der Inhaber der Sägerei hatte eigentlich Pläne für eine Vergrösserung seines Betriebs. Daraus wird nun erst mal nichts. Auch den bereits aufgestellten Kran für den Bau einer neuen Halle hat das Feuer ruiniert. Gemäss Angaben auf der Webseite der Firma beschäftigt das Holzbau­unternehmen aktuell zwölf Zimmerleute und fünf Mitarbeiter in der Sägerei. Als Offizier der Feuerwehr Bargen-Merishausen half der Eigentümer bei den Löscharbeiten selber mit.

Ein Superpuma tankt beim Engeweiher (Video 1):

Video: Leandro Schwyn

Ein Superpuma tankt beim Engeweiher (Video 2): 

Video: Naomi Osada

Feuerwehrkommandant Rolf Biber: «Die Kleider waren komplett durchnässt.»

von Radio Munot

Die Hitze hat den Feuerwehrleuten beim Brand in Merishausen zu schaffen gemacht. Das sagte der Feuerwehrkommandant Rolf Biber im Interview mit Radio Munot. Besonders anstrengend sei gewesen, die Glutnester im steilen Waldstück zu bekämpfen, so Biber. Am Samstag hat ein Grossbrand eine Zimmerei in Merishausen komplett zerstört. Das Feuer griff auf einen benachbarten Wald über. Bei diesem Grossbrand standen über 100 Feuerwehrleute aus der Region und aus Deutschland im Einsatz. Die Löscharbeiten dauerten bis gestern Sonntag.

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